In Haltern am See wird der Besucher mit einer weit zurück reichenden Geschichte konfrontiert: Hier an der Lippe befand sich in grauer Vorzeit ein Lager der römischen Legionen. Man kann sich also kaum einen besseren Ort vorstellen, an dem die Archäologie ihre Zelte hätte aufschlagen können. Seit über 100 Jahren wird in Westfalen nach den Überbleibseln der Römer geforscht.
Museum beim Römerlager von Haltern am See
Die Ausstellung im Römermuseum präsentiert die Ergebnisse der immer noch anhaltenden, archäologischen Untersuchungen. Viele Kelche, Waffen und Schmuck wurden in der Erde des Ruhrgebiets, mit deren Hilfe das alltägliche Leben der Legionäre rekonstruiert und mit vielen Exponaten illustriert werden konnte. Doch nicht nur trockene Schaukästen erwarten die Museumsgänger.
Auch der Mitmach-Effekt wird genutzt, um die Zeit der Römer näher zu bringen. So kann sich, wer will, das komplette Marschgepäck eines Legionärs umschnallen und so erfahren, unter welchen Bedingungen die römischen Soldaten die bekannte Welt eroberten. Auch kann man erfahren, dass man damals mitnichten alles in Steine meißelte, wie es uns aus „Asterix und Obelix“ bekannt ist, sondern dass man dem Mythos entgegen mit einem Griffel in Wachstafeln schrieb. Mit Humor wird in einem Zelt aus Leder die Tagesschau gezeigt, wie sie wohl ausgesehen hätte, wäre der Fernseher schon erfunden worden.
Im Römermuseum wird Geschichte lebendig
Neben der Dauerausstellung wird noch bis zum 11. Oktober 2009 die Sonderausstellung „Imperium Konflikt Mythos“ zu sehen sein. Entlang der Lebensgeschichte des Publius Quinctilius Varus entfaltet sich auch die Geschichte Roms. Als Dreh- und Angelpunkt das Trauma der verlorenen Varusschlacht. Gleichzeitig kann man sehen, wie sich das Römische Imperium von einem kleinen Dorf zu einem weltumspannenden Reich entwickelte und die wie die Schlacht im Teutoburger Wald den ersten Schritt zu dessen unaufhaltsamen Fall darstellte.
Das Römermuseum Haltern am See ist von Dienstag bis Freitag von 9 bis 17 Uhr geöffnet, am Wochenende von 10 bis 18 Uhr. Für die Dauerausstellung und die Sonderausstellungen gelten verschiedene Eintrittspreise.
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