Schulnoten: Tipps, wie Eltern ihre Kinder unterstützen können

Die Frage, inwieweit die aktuellen Lehrpläne Kinder angemessen auf das spätere Leben vorbereiten, wird seit Jahren heiß diskutiert. Oftmals wird hier der Vorwurf laut, dass die wesentlichen Dinge vernachlässigt und dafür zweitrangige Details als zentraler Prüfungsstoff definiert werden. Unabhängig dieses Diskurses steht jedenfalls außer Frage, dass die Schulnoten den späteren Lebensweg wesentlich beeinflussen können. Sie entscheiden, ob eine höhere Schule besucht werden soll und kann und stellen somit vorerst auch Zugangsbarrieren für Studien dar. Im Zuge berufsbegleitender Weiterbildung können diese Hürden der Schulnoten zwar überwunden werden, dennoch repräsentiert der zweite Bildungsweg eine nicht zu unterschätzende Herausforderung.

Tipps, von der Schwangerschaft bis hin zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie von Experten verfasste Ratgeber, die den eigenen Blick in eine andere Perspektive lenken, stellt das Online Magazin Elternkompass kostenlos zur Verfügung. Kinder sind in sämtlichen Lebensbereichen auf die Unterstützung ihrer Eltern angewiesen, so auch in Hinblick auf ihre ersten Schulerfolge, die mit weitreichenden Konsequenzen in Hinblick auf ihre Einstellung zum Schulwesen einhergehen können.

Die wenigsten Kinder setzen sich hin und sind Feuer und Flamme für sämtliche schulischen Fächern. Meist gibt es zumindest ein bis zwei Schulfächer, die nicht als Bereicherung, sondern eher als Belastung wahrgenommen werden. Das ist daher keinesfalls eine Seltenheit, dennoch gibt es hier einige Tricks und Tipps, wie Lernende dennoch motiviert werden und bleiben können:

  1. Kein Druck

Eine Begleiterscheinung von schlechten Noten ist der gestiegene Druck. Dieser geht jedoch nicht nur von den Eltern oftmals aus, sondern auch von der Schule, der Gesellschaft und schlussendlich meist dem betroffenen Kind selbst. Bei einer Studie gaben rund 20 Prozent der Schülerinnen und Schüler an, dass sie aufgrund schlechter Schulnoten Ärger mit ihren Eltern bekommen hätten.

Druck ist in einer solchen Situation jedoch nicht zielführend und kann schlussendlich Nervosität, Unruhe, Konzentrationsprobleme, Schlafstörungen und vieles mehr hervorrufen und verstärken. Viel wichtiger ist es in solch einer Situation, Lernenden positiv zuzusprechen. Schlechte Noten sind für die meisten Eltern kein Fremdwort, sondern eine Erfahrung, die sie selbst gemacht haben. Deshalb ist es empfehlenswert sich in diese damalige Situation hineinzuversetzen und nicht diese noch schlimmer zu machen, als sie tatsächlich ist.

  1. Probleme erkennen

Schlechte Noten sind im besten Fall nicht auf die Subjektivität der Lehrperson, sondern objektive, nachvollziehbare Kriterien, die nicht oder nur mangelhaft erfüllt worden sind, zurückzuführen. In einem Gespräch mit der Lehrperson können Problemstellungen meist schnell erfahren und diesbezüglich auch Strategien abgeleitet werden.

  1. Probleme gemeinsam lösen

Noten setzen sich aus mehreren Komponenten zusammen, aber können grundsätzlich in die drei Bereiche: Hausaufgaben, Mitarbeit und Schularbeiten bzw. Lernzielkontrollen eingeteilt werden.

To-Do-Listen für die Förderung des Zeitmanagements

Werden Hausaufgaben nicht pünktlich erbracht oder sind oftmals gar nicht vorhanden, dann kann es sich hierbei um ein Zeitmanagementproblem handeln. Hier empfiehlt es sich gemeinsam mit dem Kind eine To-Do-Liste zu erstellen und diese nach Prioritäten bzw. Fälligkeiten zu ordnen. So behält das Kind nicht nur den Überblick, sondern wird durch das Durchstreichen bereits erledigter Aufgaben motiviert, da seine Leistung sichtbar gemacht wird.

Außerschulische Aktivitäten und Treffen mit Freundinnen und Freunden

Gibt es Probleme in Hinblick auf die Mitarbeit, handelt es sich hierbei meist um Störungen der Unterrichtseinheit. Schüchternheit wird Schülerinnen und Schülern im Normalfall nicht zu Lasten gelegt, da hier Lehrpersonen gefordert sind, diese aktiv miteinzubeziehen. Stört das Kind den Unterricht durch persönliche Gespräche, kann dies abermals auf mehrere Faktoren zurückzuführen sein. Außerschulische, sportliche Aktivitäten sowie das Treffen von Freundinnen und Freunden in der Freizeit können den Mitteilungsbedarf während des Unterrichts entgegenwirken. Wenn Lernende jedoch durch unpassende Wortlaute das Unterrichtsgeschehen unterbrechen, so kann dies ein Hinweis auf ein Unwohlfühlen innerhalb der Klassengemeinschaft sein.

Durch das Fördern von Freundschaften innerhalb und außerhalb das Klassengefüges können Kinder sich mit Gleichaltrigen austauschen und so einander helfen. Es wirkt sich positiv auf Lernende, wenn sie wissen, dass bestimmte Situationen nicht nur sie betreffen, sondern auch andere. Dieser Austausch kann viel bewirken und dazu führen, dass die Schule wieder zu einem positiv besetzten Ort wird.

Relativieren statt Fokussieren

Schularbeiten stellen für viele Schülerinnen und Schüler eine enorme Belastung dar. Unter Druck innerhalb einer gewissen Zeitspanne das gesamte Wissen anzuwenden, kann zu schlaflosen Nächten führen. In diesem Fall ist es nicht sinnvoll, diesen Druck, den sich die Lernenden ohnehin schon selbst machen, noch zu verstärken. Eine Schularbeit ist eine Momentaufnahme und wird daher auch von der jeweiligen Tagesverfassung des Kindes geprägt. Mitarbeit, Hausaufgaben etc. sind mindestens genauso wichtig für die Schulnoten wie diese wenigen Klausuren. Dies müssen sich Schülerinnen und Schüler sowie Eltern bewusst werden, daher gilt die Devise: Relativieren statt Fokussieren. Denn nur so kann der Nervosität entgegen gewirkt werden und die Lernenden ihre tatsächlichen Leistungen auch auf das Blatt Papier bringen.

Schulnoten erhalten in unserer Gesellschaft einen wesentlichen Stellenwert. Um Schülerinnen und Schüler bei ihrem Lern- und Lebensweg bestmöglich zu unterstützen, gibt es diesbezüglich einige Tipps zu beachten. In jedem Fall sollten Lernende jedoch erfahren, dass sie jederzeit von ihren Eltern wertgeschätzt werden und dies unabhängig der schulischen Leistungen bestehen bleibt. Schulnoten spiegeln niemals den Wert des Individuums wider – das muss den Kindern bewusst werden, um ihnen den Druck zu nehmen und ihnen die Freiheit zu geben, ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten entfalten zu können.

 

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Eine Meinung

  1. Hallo,

    ein gelungener Artikel zu einem brisanten Thema. Der immer weiter steigende Leistungsdruck ist auf Dauer nicht gut für Schulkinder, viele werden dabei sogar „abgehängt“. Generell finde ich es gut, sich mit diesem Thema zu befassen. Im Einzelfall, also den betroffenen Familien sind die Probleme dann oft komplexer, trotzdem danke für die Anlaufstelle hier. Dem letzten Absatz „Relativieren statt Fokussieren“ kann ich aus eigener Erfahrung zustimmen…

    Grüße Mauritz

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