* ‚Dies weiteste Feld auf kleinem Raum, eine fürwahr lebensspeichernde Technik, bewahrend alles Biographische für den Moment und für die Ewigkeit, sich um Qualität nie scherend, sondern türmend alles in Verzeichnissen ohne Zahl, so wie es dem Demiurgen an der Tastatur gefällt, meine Festplatte also, sie surrte frühmorgens schon leise vor sich hin, als ich mit der hohen Kunst des tiefgründig erinnernden Ordnens der Wörter begann' (Thomas Mann) [Sätze voller Genitive und Partizipien, höchstpersönlich hantelgestemmt von eines Meisters Hirn, gelegentlich schwimmt eine preziöse Antike vorbei, eine Welt, wo jedes Ding so Stücker zwanzig Worte macht].
* ‚Vom stillen Weimar kommend schritt ich durch die breiten Gassen der wohlgefügten Handelsstadt. Alles war hier Leben und Treiben, auch in diesem kühlen, wiewohl glasumsäumten Kaufhaus mit dem markanten Zeichen über der Tür, das ich betrat, um endlich den MP3-Player zu erstehen, den Lotte sich so sehr wünschte' (Goethe) [ein leichter Hauch von ministerialem Bürokratiestaub umschwebt diese stille Welt, die keinerlei Effekthascherei oder Manierismen kennt, sieht man einmal davon ab, dass ein göttergleicher Weimaraner nie ‚ginge', sondern – selbstbildbedingt – immer nur zu ‚schreiten' versteht. Ein Goethe könnte den Weltuntergang schildern, ohne jemals 'laut', 'bunt' oder zum 'Reklameonkel' zu werden] .
* ‚Diese Abmahnungen enthielten zum Teil Andeutungen über den Zweck meiner Bloggerei. Wovon der Herr Julius Cäsar nichts wissen konnte. Ich schrieb ihm, dass er sich aufs Sachliche beschränken möchte. Was ihn nur zu neuen Angriffen reizte' (Brecht) [Eine Tonality wie ein Geschäftsbrief, ‚neue Sachlichkeit' halt, scheinbar geschrieben wie gesprochen, allerdings ohne Slang, es sei denn dort, wo Brecht die Gangstersprache zu parodieren trachtet, was er NICHT kann].'
* ‚Eine ideale Lesart für mein Blog gibt es nicht. Ich glaube, man kann da einfach so drin rumblättern und über die Welt staunen. Man kann es natürlich aber auch von vorne bis hinten durchlesen, wenn man möchte. Die Texte sind vom Prinzip her eher einlullend, da kriegt man dann die vielen lustigen Einzelschicksale gar nicht mehr mit (Benjamin von Stuckrad-Barrè) [Das ist unfokussiertes Schwabbeldidu-Schwibbeldischwapp – und großes ‚Patati und Patata' … alles ‚vom Prinzip her eher einlullend'. Ach so – das ist übrigens gar keine Parodie, sondern ein Original, wo ich nur einmal ‚Blog' statt ‚Buch' zu setzen wagte].
Liebes Wörterblog,bitte mach doch mal HEINRICH Mann und Gottfried Benn nieder. DAS wäre interessant!
‚Der Prinzessin farbloser Kopf bekam einen rosa Hauch: Denn der Don Alphonso wie auch Dogfood erinnerten einander in ihren Blogs mit männlich zurückgedrängter Wehmut an gewisse Dotcom-Tod-Lokale, die sie beide noch kannten, und an die ihnen beiden vertrauten Alkoven gewisser Damen‘ [Heinrich Mann: Renaissance- und Nietzsche-Periode, also ‚Die Göttinnen‘, ‚Pippo Spano‘ etc.]. — ‚Es schlummern orphische Zellen / In den Birnen des Marketing, / Bits und Bytes und Stellen / An denen einst Hirnmasse hing …`‘ [früher Benn]
Der Poodle hat wohl recht. Mann muß sich das hier etwas genauer ansehen :-)Zusätzlich erhält man Hinweise auf Folgerkommentare per E-Mail gleich in dreifacher Ausfertigung 😉
That’s work in progress …