Friedrich Sieburg, der große konservative Gegenspieler der Gruppe 47, hat zum superlativischen Sprachgebrauch das Nötige gesagt. Vor allem weist er darauf hin, dass diese Hype-Wörter ihre Wirkung völlig verfehlen, weil jeder sie als Sprechblasen nimmt, statt sich etwas darunter vorzustellen:
"Superlative sind billig geworden, niemand stellt sich unter ihnen noch die gewünschten Größenverhältnisse vor, seitdem die Politik uns alle an die 'ungezählten Millionen' und überhaupt an die größten Maße aller Zeiten gewöhnt hat."
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Das ist einer deiner besten Beiträge! Und du hast den tollsten Blog! Sowiesostestens!;-)Im Ernst: Otto Normalsprecher erkennt die regulären Superlative wenigstens noch. Und gar so oft werden sie ja auch nicht mehr eingesetzt – jedenfalls nicht in den publizistischen Mülleimern der Schweiz.Fast noch schlimmer sind für meinen Geschmack aber die PR-Dummsprech-Elative: «Am reichhaltigen Frühstücksbuffet werden Sie unglaubliche Momente erleben. Sorgfältig ausgewählte Früchte und marktfrische Fische bescheren Ihnen unvergessliche Gaumenerlebnisse». Was da alles an Adjektiv-Power drinsteckt, genügt locker, um ein Kreuzfahrtschiff zu beleuchten.
Tscha – das ist so die Vorstellung, die das PR-Mausi von der großen Welt «hegt», zu der es leider ewig nicht gehört, weil es gar nicht weiß, wie dort tatsächlich gesprochen wird: Das ist Courths-Mahlerei im Jahr 2006 – lauter erlesene Vokabeln kollern dem Lohnschreiber aus dem Kehlchen. „Wenn du ein Adjektiv siehst, bring‘ es um“, sagte Mark Twain, meines Wissens auch kein ganz erfolgloser Schriftsteller. Es geht also besser ohne Adjektive …
… die Zehn-Euro-Nutten des Sprachenstrichs …der war ganz gut!fast schon „sehr“ …