Es
gibt diese Knaller, die sich einem sofort beim ersten Mal Hören
ins Gehirn brennen und lange nicht mehr abgelöst werden (in der
Regel schaffen da nur nervige Schlager wie „Aber bitte mit Sahne“
oder „Im Wagen vor mir …“ Abhilfe). Sie verursachen krankhaftes
Fußzucken, ungewolltes Summen oder Pfeifen und manisches
Kopfnicken bis endlich der lang herbeigesehnte Album-Release-Tag
gekommen ist und man hofft, den lästigen Ohrwurm durch Neue
ersetzen zu können. Oft ist die Enttäuschung allerdings
groß, denn diese Hits bleiben fast immer Einzelfälle auf
einem Album.
Nicht
so bei Gnarls Barkley’s St. Elsewhere. Die Herren hinter der
Kunstfigur sind Brian Burton alias Danger Mouse und Thomas Calloway
alias Cee-Lo Green – optisch ein eher gegensätzliches Duo.
Der
Mix macht’s: Die erste Single Crazy schlug sofort ein und ist jetzt
vermutlich schon der Hit des Jahres. Genügend Erfahrung konnten
die Beiden mit ihren bisherigen Projekten sammeln. Brian Burton
produzierte unter anderem das Gorillaz-Album Demon Dayz, ist neben MF doom die zweite Hälfte von Danger Doom und hat
Jay-Z’s Black Album mit dem White Album der Beatles zum
berüchtigten „Grey Album“ zusammengemixt; Cee-Lo Green
dürfte dem Ein oder Anderen durch die Hip-Hop-Kombo Goodie Mod
und die Dungeon Family bekannt sein oder durch die Zusammenarbeit mit
Seeed („Aufstehn“) und den Black Eyed Peas („Like That“).
Bei
so einem Team überrascht es nicht, dass das Album mit guten
Beats und ungewöhnlichen Melodien und Mixes aufwarten kann;
nicht zu vergessen eine gesunde Portion Humor, wie sie unlängst
bei ihrer Performance in Star Wars-Kostümen bei den MTV Movie Awards bewiesen.
Wer
auf den ultimativen Nachfolger der Hymne Crazy gehofft hat, wird
nicht unbedingt fündig werden: die 14 Tracks sind anders, aber
meiner Meinung nach nicht schlechter.
Und
so erwartet einen einfach eine vielseitige und extraordinäre
Scheibe zum Fußzucken, Mitsummen, Pfeifen und Kopfnicken.
Meine
Tipps: Track 3 St. Elsewhere, Track 4. Gone Daddy Gone (Cover
der Violent Femmes), Track 8 Just a thought