Religiöse Symbole auf Produktverpackungen – lieber nicht dachte sich die Supermarktkette Lidl und retuschierte auf einem Foto einer Produktverpackung die Kreuze auf Kirchenkuppeln weg. Und das aus angeblicher Rücksicht auf Andersgläubige. Dafür erntete das Unternehmen dann jedoch einen großen Shitstorm – nicht nur in Deutschland. Lidl ist aber nicht das erste Unternehmen, das so handelt. Ist das nun eine sinnvolle Rücksichtnahme oder bloß Unsinn?
Die blauen Kirchendächer auf der griechischen Insel Santorin sind berühmt. Die Kreuze auf den Gotteshäusern gehören dazu – nur eben nicht bei Lidl. Für die Verpackung der Eigenmarke „Eridanous“, unter der griechische Produkte verkauft werden, hat das Unternehmen die Kreuze auf den Kirchenkuppeln einfach wegretuschiert. Das sorgt vor allem im Internet für große Verwunderung und Ärgernisse.
Aus Rücksicht auf Andersgläubige wolle man keine religiösen Symbole verwenden. So wird Lidl zitiert. Bei Aldi lief es 2015 andersherum: Der Discounter nahm eine Seife aus dem Sortiment, auf der, dem Duft angeblich entsprechend, eine Moschee abgedruckt war. Nachdem sich jedoch zahlreiche muslimische Kunden beschwerten, nahm man das das Produkt vom Markt. Ein anderes Beispiel: Es gibt touristische Werbeprospekte von der Zugspitze, auf denen das Gipfelkreuz des Berges wegretuschiert wurde, um auch Touristen andere Glaubensrichtungen anzulocken. Die Motivation dahinter: Bloß keine Fehler mehr machen!
Das führt dann eben dahin, dass versucht wird, Beschwerden zu umgehen, bevor sich irgendjemand überhaupt angegriffen fühlen kann. So versucht man also, so neutral wie möglich zu bleiben.
Inzwischen hat sich Lidl entschuldigt. Hinter dem Design stecke nämlich keine böse Absicht. Man werde das Feedback außerdem weitergeben und bei der Gestaltung künftiger Verpackungen berücksichtigen!
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Foto: Thinkstockphotos, iStock, 494037279, aimy27feb