Sprache verändert sich. Die Redewendung „das macht (keinen) Sinn“ ist eine umgangssprachliche Phrase, die häufiger benutzt wird. Allerdings ist es relativ unsinnig, wenn alle plötzlich von Sinn machen sprechen, obwohl man Sinn gar nicht machen kann. Was hat es damit auf sich?
Sinnvoll: Sagen Sie nicht mehr Sinn machen, sondern Sinn ergeben
Das Verb machen steht für einen Vorgang, bei dem etwas hergestellt oder angefertigt und so in einen bestimmten Zustand versetzt wird. Man kann einen Gegenstand zum Beispiel mit Klebeband wieder ganz machen, nachdem man ihn kaputt gemacht hat. Synonyme für machen sind handeln, ausführen und erledigen.
- Der Bäcker macht sein Brot mit Leidenschaft.
- Du machst die besten Torten im Umkreis.
- Floristen machen Blumensträuße unter anderem für Hochzeiten.
Genauso kann machen für eine Verursachung, eine Durch- beziehungsweise Ausführung stehen.
- Wir machen uns bald auf den Weg zu dir.
- Am Sonntag mache ich es mir auf der Couch gemütlich.
- Ich habe keine Ahnung, was mein Freund auf der Arbeit so macht.
Eine Sache kann Sinn ergeben oder stiften
Sinn kann auch für den Wert einer Sache stehen. Etwas zu tun, obwohl der negative Ausgang bereits feststeht, ist sinnlos. Jemand zu helfen, der in Not ist, ist sinnvoll. Für eine Klausur zu lernen ist sinnig, im Winter nur mit einem T-Shirt bekleidet herumzulaufen ist sinnfrei.
Das Substantiv Sinn bezieht sich auf eine Wahrnehmungsfähigkeit. Jeder Mensch hat bei voller Gesundheit fünf Sinne. Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Fühlen (Tastsinn). Für diese Sinne gibt es ein Körperbewusstsein. Die Sinne können geschärft und geschult, geschwächt oder verloren gehen, nicht aber gemacht werden. Entweder ein Sinn ist vorhanden oder nicht. Zu sagen, dass etwas Sinn macht, ist unsinnig und unlogisch – eine Sache kann Sinn ergeben oder stiften.
Denglisch: Der Ursprung der Aussage „Sinn machen“ kommt wohl aus dem Englischen. Hier heißt es „it doesn’t make sense“. Sehr wahrscheinlich ist die Phrase „Sinn machen“ einfach übernommen worden und hat sich schleichend eingebürgert. Sie ist bereits so weit verbreitet, dass es nicht unangenehm auffällt, wenn man sie im Alltag spricht – nur schreiben sollte man sie besser nicht.
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