Während die einen noch überlegen, wissen die anderen schon die Lösung. Deutsch ist kompliziert, so viel steht fest. Oder war es soviel? Egal! Jetzt konzentrieren wir und erst mal auf die unbestimmten Zahladjektive. Sie sind unbestimmt, da niemand weiß, wie viele die anderen genau sind. Adjektive sind Eigenschaftswörter, sogenannte Wie-Wörter. Sie sagen aus, wie etwas ist, also beispielsweise groß, klein, dick, dünn, viel, wenig, gleich und anders.
So schreibt man es richtig
Wer bis hierher aufmerksam gelesen hat, dem ist sicherlich schon aufgefallen, dass die einen und die anderen klein geschrieben werden. Warum? Weil „die einen“ und „die anderen“ Pronomen sind und diese schreibt man klein. Pronomen haben keine Eigenschaften, sie erfüllen Funktionen im Satz.
Allerdings haben wir in der Schule alle gelernt, dass ein Wort oder Verb groß geschrieben wird, wenn ein Artikel davor gesetzt wird. Das nennt man Substantivierung. Folglich müsste es die Einen und die Anderen heißen, wenn das Wort substantiviert und damit zum Nomen wird. Wird es aber nicht. Die Wörter viel, wenig, der/die/das eine, der/die/das andere sind laut Duden Pronomen – und die können nicht substantiviert werden.
Hier noch ein paar Beispiele:
- Beim Abendbrot kann man die eine Hälfte aufessen, die andere für später aufheben.
- In der Schule das eine sagen und das andere meinen.
- Die einen einladen und sich trotzdem über den Besuch der anderen freuen.
- Die einen durften im Kino bleiben, während die anderen den Saal verlassen mussten.
- Dem einen und dem anderen kommt das eine oder das andere manchmal komisch vor.
Gleiches gilt übrigens auch für die wenigsten oder die meisten. Eine Ausnahme gilt nur, wenn der Schreibende das Wort besonders hervorheben und damit die Substantivierung zum Ausdruck bringen will. In diesem Fall ist auch die Großschreibung erlaubt.
- Den Einen lieben, aber den Anderen heiraten.
- Das Leben der Anderen.
- Die Einen sagen dies, die Anderen das.
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