Banken bekommen gratis Geld von der Europäischen Zentralbank

Es kam überraschend: Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Leitzins nochmals gesenkt. Diesmal sogar auf null Prozent. Gleichzeitig wurde der Strafzins für bei der EZB geparktes Geld erhöht. Beide Maßnahmen sollen die Wirtschaft ankurbeln. Zusätzlich will die EZB ihre Anleihenkäufe von 60 auf 80 Milliarden Euro pro Monat erhöhen.

Die Instrumente der EZB steuern den Geldmarkt

Aktuell im Fokus stehen der Leitzins und der Strafzins der EZB. Der Leitzins muss von den Banken auf Geld entrichtet werden, dass sie sich von der EZB leihen. Dieses Geld wird dann üblicherweise zu höheren Zinsen in Form von Krediten weiterverliehen. Zinssatz Nummer zwei ist der Strafzins der EZB, der für bei der Europäischen Zentralbank geparktes Geld der Banken gezahlt werden muss. Der Leitzins wurde gesenkt und der Strafzins erhöht.

Bisherige und neue Werte der EZB-Zinssätze

  • Leitzins: bisheriger Zinssatz 0,05%, neuer Zinssatz 0%
  • Strafzins: bisheriger Zinssatz 0,3%, neuer Zinssatz 0,4%

Ziel ist die Verhinderung von Deflation

Aus Sicht der EZB wäre eine Inflation von zwei Prozent in der Euro-Zone erstrebenswert. Im Februar war diese Inflation in Europa bei durchschnittlich minus 0,2 Prozent. Bei Negativwerten spricht man von einer Deflation. Eine Deflation wird von der EZB besonders gefürchtet, denn es gibt Theorien, die davon ausgehen, dass sie zu einer Wirtschaftskrise führen könnte. Fallende Preise, so die Theorie, halten die Verbraucher von Käufen ab, da sie auf noch tiefere Preise warten. Dieses Verhalten soll dann eine Abwärtsspirale in Gang setzen, an deren Ende eine Wirtschaftskrise mit hoher Arbeitslosigkeit stehen könnte

Das Nachsehen haben erst einmal die Sparer

Die Börsen reagierten auf die Zinsentscheidungen mit Kursgewinnen. Die Sparer hingegen, die schon seit längerer Zeit nur Mini-Zinsen auf ihre Ersparnisse bekommen, müssen mit weiteren Einschnitten rechnen. Als weitere Folge konzentrieren sich nun noch mehr Anleger auf den Immobilienmarkt. Dort drohen jetzt überzogene Preise und eine sogenannte Immobilienblase, falss der Markt auf Grund sehr hoher Nachfrage überhitzt.


Fotocredit: Thinkstock, 476225037, iStock, claudiodivizia


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