In Deutschland leben knapp drei Millionen Pflegebedürftige – Tendenz steigend. Irgendwann braucht vielleicht auch einer Ihrer Verwandten eine „Rund-um-die-Uhr-Betreuung“ ermöglicht durch die 24 Stunden Pflege. Deutsche Fachkräfte sind teuer, kosten mehrere Tausend Euro pro Monat, jede Tätigkeit wird extra abgerechnet. Eine Vollzeitbetreuung können sich daher nur die wenigsten leisten. Als günstige Alternative haben sich polnische Pflegekräfte erwiesen, die über spezialisierte Agenturen vermittelt werden. Erfahren Sie hier mehr über die Vorteile der „24-Stunden-Pflege“.
Was genau bedeutet 24-Stunden-Pflege?
Jeder Mensch möchte in Würde altern, am liebsten natürlich in den eigenen vier Wänden. Das klappt nur über eine umfassende und vor allem je nach Pflegegrad individuelle Betreuung durch eine vertraute Person. Hier bietet die 24-Stunden-Pflege eine günstige Möglichkeit für eine häusliche Betreuung. Laut Verbraucherzentrale handelt es sich bei der 24-Stunden-Pflege um keinen gesetzlich festgelegten Begriff. Bei diesem Betreuungsmodell für pflegebedürftige Senioren sind die Pflegekräfte aus Polen und anderen osteuropäischen Ländern quasi rund um die Uhr für den Senior da. Das bedeutet, dass die Pflegekraft entweder mit im Haushalt in einem eigenen Zimmer als Rückzugsmöglichkeit oder zumindest in der näheren Umgebung wohnt – der Wohnraum muss kostenfrei zur Verfügung gestellt werden, ebenso die Grundversorgung mit Nahrungsmitteln.
Klar sollte sein, dass eine „24-Stunden-Pflege“ nicht tatsächlich 24 Stunden am Tag und sieben Tage in der Woche beträgt. Die Pflegekräfte unterliegen ebenso dem deutschen Arbeitsrecht, haben Pausen- und Ruhezeiten. Allerdings sind diese Zeiten in der 24-Stunden-Pflege sehr dehnbar, betrachtet man zum Beispiel die nächtliche Rufbereitschaft im Bedarfsfall. Tagsüber bleibt in der Regel immer wieder Freizeit für private Erledigungen, Telefonate oder Sport. Durchschnittlich kommen die Pflegekräfte auf sechs bis acht Stunden Arbeit am Tag, aufgeteilt in die Tätigkeitsfelder Hauswirtschaft, Betreuung und Pflege. Je nach Vereinbarung übernehmen die Pflegekräfte auch Hausarbeiten wie Aufräumen, Wäschewaschen, Einkaufen und Kochen sowie Botengänge.
Wie viel der Betreuungsdienst der 24-Stunden-Pflege monatlich kostet, ist unter anderem abhängig von der Qualifikation der Pflegekraft, dem Pflegegrad des Betreuungsbedürftigen, von Art und Umfang der auszuführenden Tätigkeiten und den Sprachkenntnissen.
Vorurteile über 24-Stunden-Pflege
Fest steht: Polnische Pflegekräfte sind eine preiswerte Alternative im Vergleich zu deutschem Fachpersonal. Einige Vorurteile gegenüber Pflegekräften aus Osteuropa halten sich hartnäckig. Zum einen wäre da die fachliche Kompetenz, zum anderen die vermeintlichen Sprachbarrieren. Es stimmt, nicht jede Pflegekraft aus Polen spricht perfekt Deutsch. Allerdings achten seriöse Vermittlungsagenturen ganz bewusst darauf, dass die geforderten Deutschgrundkenntnisse erfüllt werden.
Viel wichtiger noch als Sprache ist die zwischenmenschliche Verbindung zwischen beiden Parteien. Die Pflegekraft muss engagiert, empathisch und sensibel sein. Sie ist für die betroffene Person da und hilft immer gern, wo sie nur kann.
Außerdem besteht die Annahme, dass polnische Pflegekräfte ausgebeutet werden würden, dabei sind sie weitestgehend versichert, erhalten einen branchenüblichen Lohn von rund 1.200 Euro netto und sind in ihrem Heimatland Polen offiziell steuer- und sozialversicherungspflichtig beschäftigt.
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