Metadaten helfen, Personen und ihr Umfeld auszuspionieren: Wo sie sich aufhalten, wer in ihrer Nähe ist, mit wem sie kommunizieren. Die Daten sammelt der BND in einem bisher unbekannten Ausmaß – und liefert sie an die amerikanische NSA. Das berichtet ZEIT ONLINE.
Mehr Daten als bisher bekannt
Dass der BND die USA mit Daten beliefert, die der Terrorbekämpfung dienen, ist seit den Enthüllungen Edward Snowdens bekannt. Neu ist aber das Ausmaß dieses Vorgangs: Jeden Tag werden 220 Millionen Daten aus den Kommunikationsnetzen abgefischt. Diese aus Telefonaten, Telefonstandorten und den Daten aus Funkzellen bestehenden Metadaten können Aufschluss über den Standort von Personen und ganzen Personengruppen geben. Sie können so zum Beispiel Rückschlüsse auf Beziehungen innerhalb einer Gruppe zulassen. Ein Prozent der Daten – zirka zwei Millionen Datensätze – werden über zehn Jahre dauerhaft gespeichert.
Besonders wertvolle Datensammlung
Durch die Interpretations- und Verfolgungsmöglichkeiten, die sie bieten, sind diese Metadaten für die Geheimdienste so wertvoll. Sie haben herkömmliche Geheimdienstmethoden wie Abhören oder V-Leute engagieren mehr und mehr abgelöst. Der BND geht laut Bericht von ZEIT ONLINE von der Überwachung einzelner Verdächtiger mehr und mehr zur Massenüberwachung über. Neben Telefonaten und SMS-Textnachrichten werden dabei auch E-Mails, digitale Bilder und WhatsApp-Nachrichten abgefischt und ausgewertet. Die mit ihnen verschickten Metadaten ermöglichen es den Geheimdiensten, Profile von Verdächtigen zu erstellen und Muster im ihrem Verhalten auszumachen. Sie können auch zur Verfolgung und verdeckten Beobachtung dienen.
Die täglich vom BND aus nicht weiter verifizierten Quellen gewonnenen Metadaten kommen weitgehend aus internationaler Kommunikation via Telefon und SMS.
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