Ugly-Sneaker – schrecklich-schöner Klotz am Bein

Ugly-Sneaker – schrecklich-schöner Klotz am Bein

Achtung! Klobige Sneaker im 90er-Look sind zurück: Und sie bestechen nicht gerade durch ihre Eleganz. Freundinnen von grazilen Stilettos und klassischem Schick halten sich beim Anblick dieser neuen Trend-Treter daher besser die Augen zu. Wer dennoch neugierig ist, der sollte sich einige Minuten Zeit nehmen, um zu erfahren, was in Paris, New York und LA gerade totally on vogue ist.

Zurück in die Zukunft?

Sie sehen ein wenig so aus, als wären sie aus den schrillen 90ern direkt ins Jahr 2018 gebeamt worden. Sneaker in gewöhnungsbedürftigen Farbkombis, mit dicken Schnürsenkeln und einer fett gepolsterten Sohle, die an ein fünffach beschmiertes Brot mit Marshmallow-Creme erinnert, sind gerade wieder total hip. „Ugly Sneaker“ oder auch „Nerd Sneaker“ überzeugen hartgesottene Mode-Fans scheinbar vor allem durch ihre unästhetische Optik. Fashionistas, wie die Kardashian-Sisters, aber auch andere Stars, mixen sie gekonnt zu knappen edlen Outfits, getreu dem Motto: Gegensätze ziehen sich an. Doch auch zu lässiger Kleidung macht sich der Schuh echt … gut.

Instagram als Vermarktungs-Tool

Doch woher diese plötzliche Euphorie für das offensichtlich Hässliche? Soziale Netzwerke sind an der Entwicklung wohl nicht ganz unbeteiligt. Im Wetteifern um kaufkräftige Kundschaft, die ihre neu errungenen Schätze zum Beispiel auf Portalen wie Instagram posten, sind Unternehmen bestrebt, aus der Masse herauszustechen. Es gilt das Credo: Je auffälliger, desto besser. Denn nur diejenigen Produkte, die sich aus der Flut an Bildern im Social-Media-Space von anderen abheben, werden letztlich auch wahrgenommen.

„Schönheit“ hat ihren Preis

Wer sich nicht vorstellen kann, dass es wirklich Menschen gibt, die für eine solche Fashion-Sünde wirklich Geld ausgeben, der wird an dieser Stelle eines Besseren belehrt. Für den „Triple S“ der Luxus-Designer-Marke Balenciaga berappen eingefleischte Fans des schrecklich-schönen Schuhwerks gut und gerne mal 650 Euro. Kaum zu glauben, aber das sportliche Statussymbol verkauft sich wie warme Semmeln. Und weil der Schuh ständig ausverkauft ist, geht er in Online-Auktionen auch gerne mal für über 1.000 € über die virtuelle Theke.

Langlebiger Hype oder Eintagsfliege?

Der Trend um die Treter hat übrigens sogar einen Namen: Athleisure heißt die neue Stildisziplin! Darunter versteht man einen Mix aus Athletics (Sport) und Leisure (Freizeit). Wie lange er sich noch hält, ist momentan ungewiss. Fakt ist: Nicht nur auf den Laufstegen ist ein komfortables und gleichzeitig dynamisches Erscheinungsbild derzeit gefragt. Liebhaber des eigenwilligen Styles bestimmen gerade das Stadtbild. Für wen der Anblick dennoch nur schwer zu ertragen ist, der hofft am besten darauf, dass die Schnelllebigkeit der Fashion-Welt die Sache schon von allein erledigen wird.
 
Bildquelle: Unsplash, 282723, brandon-kahler

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