The Leading Hotels of the World: 17 neue Spitzenhotels tragen nun das prestigeträchtige Siegel

Von Carsten Hennig

Was passiert bei „Leading“? Die in New York City ansässige Marketingorganisation, deren Renommé unangefochten ist, hat in den vergangenen Jahren zahlreiche namhafte Mitglieder verabschieden müssen. So schieden die stets auf Spitzenplätzen führender Hotelrankings notierten Mandarin Oriental Häuser aus. Und auch die feinen Four Seasons Hotels verzichteten auf das weltweit als Luxusmarke anerkannte „Leading“ im Titel. Vor Jahren brach eine Zeitenwende bei LHW – so das Akronym für die offiziell titulierte The Leading Hotels of the World, Ltd. – herein. Große Hotels internationaler Kettenbetreiber wurden vermehrt ersetzt durch bestens geführte Privathotels. Bei all dem Pathos um die jahrzehntealte Bedeutung der Marke „Leading“ darf man nicht übersehen, dass es (lediglich) um ein Marketingkonzept – wenn auch äußerst geschickt und distinguiert gestaltet – handelt. Längst gibt es etliche Wettbewerbsmarketer, die ebenfalls versuchen, ihren Hotelkunden eine verheißungsvolle Marke anzuhängen, so zum Beispiel die britische Organisation Great Hotels of the World oder die deutsche, bei Steigenberger entstandene Vereinigung der Worldhotels.

Auch ein neues Leading Hotel: Eröffnung des Royal Spa Kitzbühel ist am 15. Dezember

Zu den neuen Landmarks der Spitzenhotellerie zählen nun das Kameha Grand Bonn und das Royal Spa Kitzbühel. Beide Häuser werden erst eröffnet – Mitte November bzw. Mitte Dezember – und tragen somit einen vorläufigen Mitgliedsstatus. Für das Kameha Grand Bonn (296 Zimmer, Eröffnung 15. November) und das Royal Spa Kitzbühel (144 Zimmer, Eröffnung 15. Dezember) gelten Sonderbedingungen. Erste Qualitätschecks von Konzept und Immobilie ergaben ein „Grün“ für die Nutzung der prestigeträchtigen Marke „Leading Hotel“. Doch müssen die Hotelteams später weitere anonyme Tests, die vom britischen Schwesterunternehmen Leading Quality Assurance durchgeführt werden, bestehen. Erst dann sind die Luxusherbergen vollwertige LHW-Mitglieder. Ebenfalls neu – allerdings in der Listung der Leading Small Hotels – ist das Hotel Guarda Golf Crans-Montana in der Schweiz (Eröffnung im Dezember).

Darf nun die Marke „Leading Small“ tragen: Hotel Guarda Golf Crans-Montana

Neue Mitglieder – The Leading Hotels of the World

Europa
Royal Spa Kitzbühel-Jochberg, Österreich
The Augustine Prag, Tschechien
Kameha Grand Bonn, Deutschland
Verdura Golf & Spa Resort Agrigento, Sizilien/Italien
Hotel Villa Magna Madrid, Spanien

Afrika
One & Only Cape Town, Südafrika

Asien/Pazifik
Chateau Star River Guangzhou, China
Zendai Hotel Yin Shanghai, China
Capella Singapur

Nordamerika
Banyan Tree Mayakoba Riviera Maya, Mexiko
Grand Velas All Suites & Spa Resort Riviera Maya, Mexiko

Zentral- und Südamerika
Bristol Buenaventura, Panama
Tivilo Sao Paulo Mofarrei, Barsilien

Neue Mitglieder – The Leading Small Hotels of the World

Europa
Grand-Hotel du Cap-Ferrat St. Jean du Cap-Ferrat, Frankreich
Hotel Guarda Golf Crans-Montana, Schweiz

Afrika
Royal Mansour Marrakesch, Marokko

Asien/Pazifik
Wolgan Valley Resort & Spa Blue Mountains/New South Wales, Australien

Qualitätstest wurden verschärft
Zeichen der Zeitenwende sind auch die neuen Qualitätskriterien, die für die Aufnahme neuer Hotels und den Verbleib der bisherigen Mitgliedshäuser bei „Leading“ gelten.  Mit der Neufassung des seit acht Jahren bestehenden Qualitätskriterienkatalogs wird nun ein Leading-Hotel „ganzheitlich“ betrachtet. Die „soziale Kompetenz“ der Hotelmitarbeiter werden bei der Punktevergabe noch stärker bewertet.

„Wir haben erkannt, dass unser bisheriger Kriterienkatalog die Qualität unserer Mitglieder nicht mehr korrekt abgebildet hat“, so Ted Teng, Chef der Marketingorganisation. „Durch die Erneuerung der Kriterien und die stärkere Berücksichtigung der Angestellten müssen unsere Hotels in manchen Bereichen nachjustieren, unter den Mitarbeitern die Eigenverantwortung fördern und unter Umständen noch intensiver schulen.“

Tengs Mahnungen sind an jene etwas verstaubten Luxushotels gerichtet, die Ihre Hardware kaum oder gar nicht pflegen und mit der Entwicklung der Servicestandards nicht immer Schritt halten. So kommt es schon mal vor, dass die Leading-Zentrale ein allzu säumiges Hotelmitglied rauswirft. Der blaue Brief trudelte zuletzt in den unter Kempinski-Marke laufenden Tophotels Atlantic Hamburg und Bristol Berlin ein; ob dies beim letzten genannten Haus rechtmäßig war, ist nicht geklärt.

Über den Autor: Carsten Hennig, Jahrgang 1970, beobachtet und beschreibt die Spizenhotellerie seit über zehn Jahren. Als Chefredakteur mehrere Fachtitel und passionierter Onlinepublizist nimmt er sich kein Blatt vor den Mund und benennt auch verbesserungswürdige Branchenverhältnisse klar und deutlich. www.carstenhennig.com

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Kameha Grand Bonn: Countdwon für eine der spektakulärsten Hotel-Neueröffnungen in diesem Jahr (19. Oktober 2009)
Kameha Grand Bonn: Die neue Ikone der Designhotels (17. Juni 2009)

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