Sexybundestag: Kampf der Geschlechter mit Bildungsauftrag

Es gibt sie in endlosen Ausführungen, all die Schönheitswahlen, in denen von der „Miss Wanne-Eickel“ bis zur „Miss Atom“ (ja, die gibt es wirklich und sie wird jährlich unter Russlands Mitarbeiterinnen in Kernkraftwerken auserkoren), jegliche Plattform genutzt wird, um einen Schönheitswettbewerb zu veranstalten. Und bei all den „Schönsten Soapstars Deutschlands“, den „100 Most Beautiful People“ und jeglicher Ranking-Liste, die sonst noch so exisitiert, hat ja eigentlich nur noch eines gefehlt, um zwischen Schönheitswahn und dem Ernst des Lebens die letzte Lücke zu schließen: Die Satireversion der Wettbewerbe, der Sexybundestag! Mit diesem Blog werden nun also die Schönsten unter Deutschlands Politikern gefunden. Und er brüstet sich dabei auch noch mit dem hehren Ziel der Weiterbildung.

Sexybundestag: Schönheitswahl mit Bildungsauftrag

Die Seite sexybundetag.de hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Deutschen seine Abgeordneten näher zu bringen. Und schlachtet dabei das beliebte „Wer ist die/der Schönste im ganzen Land?“-Prinzip gnadenlos aus. Entweder in getrennten Kategorien oder auch im Männlein-Weiblein-Mix, kann der User auf der Seite anhand von willkürlich gegenüber gestellten Abgeordneten-Bildchen entscheiden, wer denn nun das heißeste Mitglied des Deutschen Bundestages ist. Mit der leicht anrüchigen, aber für jegliche Interpretation offenen Frage „mit welchem Politiker oder welcher Politikerin würden Sie lieber…?“, zwei offiziellen Bildern darunter, und einem Klick, kann sich der User dann zwischen all den Leutheusser-Schnarrenbergers, Gysis und Rupprechts entscheiden. Dass die Seite von sich angibt, den Nutzern damit die Gesichter und Namen der einzelnen Abgeordneten näher bringen zu wollen, liest sich als guter Ansatz, und kurzzeitig könnte man sogar Gefallen an der Wahl zur Wissensaneignung finden. Allerdings stellt die Seite nicht mehr als den Namen und die Parteizugehörigkeit der Abgeordneten an Information zur Verfügung, und so muss der „Sexybundestag“ sich dann doch eher kurzweilige Bespaßung, denn ernstzunehmender Bildungsauftrag auf die Fahnen schreiben.

Interessante Ergebnisse – neue Gesichter

Doch Empörung und lauthalse Beschwerden über das profane Spielchen – das durchaus auch mit einem Augenzwinkern gesehen werden kann, wie u.a. CSU-Abgeordnete Dorothee Bär in einem Interview unlängst erklärte – sind klar übertrieben. Natürlich ist es Nonsens, was da getrieben wird, und keiner wird anhand von zwei, drei durchgeführten Klicks den Bundestag und seine Mitglieder in Aufbau oder Vollständigkeit kennen lernen, und doch ist es ein Weg, auch junge Leute zumindest einmal mit dem ein oder anderen Namen vertraut zu machen, und das ein oder andere (besonders schöne, versteht sich) Gesicht auch im Gedächtnis zu behalten. Und somit kann der Webtrend durchaus einen Klick wert sein, denn mehr Potenzial als viele Schönheitswettbewerbe hat sie allemal.

Für mehr Informationen und zum selber Abstimmen hier der Link zur Seite.

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