„Rückrat“, „Rückgrad“, „Rückrad“ oder „Rückgrat“? Wie heißt es richtig?

Mit dem Rückrad ist nicht nur die hintere Bereifung des Pkw gemeint, sondern auch ein Mensch mit innerer Stärke und Standhaftigkeit? Ohne ein Rückrad kann etwas schon einmal ins Kippen geraten. Logisch. Trotzdem schreibt man diesen Ausdruck anders, wenn man ihn im übertragenen Sinn gebraucht. Wie und warum, erfahrt ihr hier.

 

Ursprung der korrekten Schreibweise

Manchmal scheint eine Erklärung für die Schreibweise weit hergeholt. So ist es auch in diesem Fall. Weder „Rückrat“, „Rückgrad“ noch „Rückrad“ sind korrekt. Die richtige Umschreibung für eine charakterfeste und willensstarke Person ist, dass sie „Rückgrat“ hat. Doch woher kommt dieses Wort?

„Grat“ bedeutet schmaler Bergkamm oder Bergrücken. Das Wort stammt aus dem Mittelhochdeutschen. Bewegt man sich auf eine schmalen Grat, handelt man im übertragenen Sinne risikoreich und muss Fingerspitzengefühl beweisen. Auch in dieser Redensart findet sich das alte Wort also wieder.

Medizinische Bedeutung erklärt Redensart

Im Falle des Rückgrats kommt jedoch eine medizinische Bedeutung zum Tragen. „Rückgrat“ bezeichnet nämlich alle mittig entlang des Rückens verlaufenden Spitzen der Dornfortsätze. Man gebraucht es auch als Synonym für Wirbelsäule. Und wer keine Wirbelsäule hat, fällt um, ist also nicht standfest. Oder anders gesagt: Wer Rückgrat beweist, hat einen starken Charakter. Er braucht also auch selten Rat und schon gar keinen „Rückrat“. Letzterer existiert als Ausdruck ohnehin nicht. Bleibt auch die Frage, warum sich das „Rückgrad“ immer wieder einschleicht. Das ist dann doch wirklich ein zu heißes Eisen und völliger Quatsch.

Bildquelle: Pixabay, body, 1082139 1280

 

 

 

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