„Like A Girl“ – eine Social-Kampagne gegen geschlechterspezifische Vorurteile

Mit dem Geschlecht verbundene Klischees sind in der Gesellschaft nach wie vor verbreitet. Eines der bekanntesten Vorurteile: Etwas wie ein Mädchen (like a girl) tun. Viele verbinden damit eine Abwertung ihres Verhaltens. Ein bekannter Hersteller von Binden und Slipeinlagen startete jetzt eine Kampagne zur Überwindung geschlechterspezifischer Vorurteile. Im Zuge der Arbeit stellte man erstaunt fest, dass der Mädchenbegriff bei Kindern nicht negativ belastet ist.

Szenen „wie ein Mädchen“ nachspielen

„Renn wie ein Mädchen!“ – Die Dokumentarfilmerin Lauren Greenfield wies im Rahmen der neuen Social-Kampagne des Bindenherstellers Always junge Frauen und Männer an, bestimmte Tätigkeiten wie ein Mädchen auszuführen. Die Teilnehmer stellten verbreitete Stereotype dar: Sie stolperten beim Laufen, zeigten beim Kämpfen so gut wie kein Engagement und warfen den Ball nur wenige Meter weit. Anschließend ließ Lauren Greenfield Mädchen im Alter von bis zu zehn Jahren dieselben Szenen spielen. Das Erstaunliche: Sie strengten sich richtig an und zeigten sportliche Bestleistungen. Auf Nachfrage erklärte ein knapp zehnjähriges Mädchen der Dokumentarfilmerin, dass sich wie ein Mädchen zu bewegen für sie bedeute, so schnell wie möglich zu laufen. Die Änderung der Selbstwahrnehmung erfolgt in der Regel erst in der Pubertät, wenn weibliche Jugendliche bewusst wahrnehmen, dass die Gesellschaft ihnen aufgrund ihres Geschlechts weniger zutraut.

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Das Ziel der Kampagne #LikeAGirl

Die von Lauren Greenfield befragten Teilnehmerinnen empfanden die Aufforderung, etwas wie ein Mädchen zu tun, überwiegend als Demütigung. Auch die Jungen waren sich durchaus bewusst, dass ihre Art der Darstellung Mädchen beleidigt. Das Ziel der Kampagne besteht darin, wachzurütteln und diese Wahrnehmung zu verändern: Etwas wie ein Mädchen zu tun soll von nun an als Symbol für Stärke wahrgenommen werden. Die Kampagne ermuntert junge Frauen, ihre Fähigkeiten auszuleben und sich nicht gegenüber dem männlichen Geschlecht als minderwertig zu empfinden. Zugleich will sie das Bewusstsein für die auf das Geschlecht abzielenden Vorurteile und Verletzungen schärfen.

Eine Veränderung der Wahrnehmung

Das Echo auf die Always-Kampagne ist groß – gute Voraussetzungen, um hinsichtlich geschlechterspezifischer Klischees wirklich etwas bewegen zu können. Wenn sich die Wahrnehmung der Gesellschaft so verändert, dass etwas wie ein Mädchen zu tun bedeutet, alles zu geben, ist das Ziel erreicht.

Anmerkung: Beitragsbild stammt aus dem Youtube-Video „Always #LikeAGirl“

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