Die „Hunde von Riga“ als Hörbuch

Ein Rettungsboot wird an die schwedische Küste getrieben. Darin liegen zwei Tote. Die Spur führt den unter Krimi-Lesern äußerst beliebten Kommissar Kurt Wallander nach Lettland – in einen Ostblockstaat, dessen drastische Veränderung Korruption und Gewalt beinhaltet. Eine Gesellschaft, in der die Verschwörung die größte gemeinsame Norm bildet. Wallander gerät mitten hinein in ein Geflecht aus Freiheitskämpfern und Widersachern, die das mit allen Mitteln zu verhindern suchen – zu verhindern suchen, dass die Zukunft eines Landes den Hunden zum Fraß vorgeworfen wird. Wallander beginnt, die Zusammenhänge zu durchschauen und wie es seine Art ist, plant er eigenmächtig einen privaten und geheimen Rachefeldzug. Nicht ganz unschuldig daran ist Baiba Liepa, die Witwe eines ermordeten lettischen Kollegen, in die sich Wallander verliebt – wieder mal verliebt und wieder mal in die falsche Frau. Nicht ganz so ausgeprägt wie sonst ziehen die weiteren Figuren aus dem Leben des Kommissars durch das Werk – Mona, seine Ex-Frau, sein spleeniger Vater und Linda, seine Tochter.

Es ist ein Hörbuch und wie es Hörbücher oft so an sich haben, muss man sich die ganzen 476 Minuten lang schon gut konzentrieren. Es ist nicht vergleichbar mit dem 2002 unter dem gleichen Titel erschienenen Hörspiel, das, wie es die Materie so an sich hat, durch die unterschiedlichen Stimmen und die Musik mehr „lebt". Aber es ist durch die Umsetzung Ulrich Pleitgens im Großen und Ganzen ein Hörgenuss. Im Großen und Ganzen deswegen, weil Pleitgen zwar die einzelnen Charaktere leben lässt, ihnen aber teilweise Stimmen zuteilt, die den jeweiligen Figuren nicht ganz entsprechen. Trotzdem schafft er es in bewährter Manier, den Hörer in seinen Bann zu ziehen.

„Hunde von Riga" von Henning Mankell, gelesen von Ulrich Pleitgen und erschienen bei Hörbuch Hamburg für € 29,90.  

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