Die 10 besten, aktuellen weiblichen Songwriterinnen

Für die moderne Songwriterin sind die Einflüsse oftmals klar abzusehen, Joni Mitchell, Kate Bush und Tori Amos haben einiges dazu getan, dass unsere modernen Songwriterinnen sich selbst heraus fordern und neu erfinden, so dass es in der Top 10 wohl kaum zwei Damen gibt, die sich gleichen. Gut so.
Und damit es nicht allzu langweilig wird, habe ich einmal ganz frech die bekanntesten Musikerinnen (z.B. Feist, Sia und Robyn) ausgeklammert und ein wenig tiefer gegraben, das natürlich auch so subjektiv wie möglich.

Songwriterin : Die Top 10

1

Laura Marling

Ganz oben mit dabei ist Frau Marling, gerade mal Anfang Zwanzig und schon drei Alben veröffentlicht, die allesamt eine neue, starke Generation an Musikern einläuten, denn die Vermischung aus Americana, Folk und gekonntem Geschichten erzählen lässt Joni Mitchell zwar als Vorbild, aber nicht als besseres Original erscheinen. Nein, Laura Marling hat sich ihre eigene Nische als Songwriterin kreiert, mit einem Gefühl für Balance zwischen Opulenz und Minimalismus und ihrer im Laufe der Jahre immer stärker gewordenen Stimme.
Dabei verarbeitet sie intime Erinnerungen in Form von Geschichten mit Charaktern, die zum Leben erwachen, sobald Laura ihnen selbstbewusste Stimmen verleiht.
[youtube YjHHiEZdcmk]

2

Regina Spektor

Zugegeben, Regina macht schon seit längerer Zeit ihre Runden, aber es gibt nur wenige Musikerinnen, die gleichzeitig so modern und zeitlos schreiben, weshalb sie auch ein Liebling unter allen Soundtrack-Produzenten ist. Mit ihrem 2003 veröffentlichten Album „Soviet Kitsch“ (Regina wurde in Russland geboren) hat sie mit Songs wie „Chemo Limo“ – in dem es um eine krebskranke Mutter geht, die sich nichts sehnlicher wünscht, als mit ihren Kindern ein letztes Mal in einer Limousine einen Ausflug zu machen – aufgezeigt, dass viel von ihr zu erwarten ist.
Modern und eloquent, sogar mit ein wenig Punk-Attitüde, jedoch nie ohne großzügige Melodien und das Piano, man kann schon gespannt sein, wenn sie – hoffentlich – im Mai 2012 ihr neues Album „What we saw from the cheap seats“ veröffentlicht.
[youtube oEipEo0B0FA]

3

Joanna Newsom

Mit ihrer ungewöhnlichen Stimme und ihrer Harfe ist Joanna Newsome eine wahre Erscheinung auf der Bühne und schaffte auf ihrem Debüt vor allem Songs, die irgendwie zerbrechlich, gleichwohl eindrucksvoll durch antike Epen und ungewöhnliche Metaphern geleiten.
Nach einigen Operationen an ihrer Stimme veröffentlichte sie 2010 das gigantische Triple-Album „Have One On Me„, das wie ein Lebenswerk unzählige Einflüsse, Ideen und Inspirationen miteinander verwob und zu einem beeindruckenden Ganzen machte. Mittlerweile klingt Joannas Stimme auch ein wenig gesetzter, was ihrer Musik jedoch lange nicht geschadet hat. Wenn sie mit 28 schon ein Werk wie „Have One On Me“ schaffen kann, was mag da noch kommen?
[youtube KcHjAUhtSrk]

4

Natasha Khan aka Bat for Lashes

Die junge Natasha Khan, den meisten wohl eher als Bat for Lashes bekannt, hat mit gerade mal zwei Alben schon für viel Aufregung gesorgt. Mit viel Inspiration von Künstlern wie Björk oder Kate Bush arbeitet Natasha Khan vor allem mit Percussion (beim zweiten Album gab es Hilfe von Yeasayer) und ungewöhnlichen Instrumenten, verleiht ihren Songs so immer wieder eine magische Atmosphäre, was sich auch in ihren Texten wiederspiegelt, die oftmals Themen aus Märchen und Legenden aufnehmen.
Mit ihren für gewöhnlich sehr einnehmenden Bühnenauftritten, bei denen sie offensichtlich völlig in ihre Musik vertieft ist und damit auch das Publikum mitreißt, findet sie sich samt innovativer Garderobe nicht selten als Liebling der Blogger Community wieder.
[youtube kwM98ulcRl0]

5

Scout Niblett

Selbst unter den doch sehr exzentrischen Songwriterinnen dieser Liste fällt Scout Niblett auf, denn die 38-Jährige genießt Mode und Style bei weitem nicht so sehr, wie ihre Kolleginnen (Laura Marling einmal ausgenommen) und trägt diese verbissene Introvertiertheit mit sich, die den Künstlern anhängt, die lieber in einer Ecke an ihrer Gitarre zupfen, als sich mit Menschen zu unterhalten.
Dafür sind ihre Songs unbequeme und dennoch bildhübsche Hymnen, die laut Noblett von den Grungebands der frühen 90er inspiriert wurden und wahrscheinlich genau deshalb aufwühlen. Besonders hervor zu heben: Ihr Duett mit Bonnie 'Prince' Billy auf „Kiss“.
[youtube 8wEARQMPC-Q]

6

Shara Worden aka My brightest diamond

Auf dem vorletzten Album der Decemberists, der Rockoper „Hazards of Love“, gab Shara die böse Waldhexe und mit ihrer düsteren, vollen Stimme saß dieser Part wie gegossen. Auch ihr Projekt My Brightest Diamond ist in den schattigen Gegenden der Musiklandschaft angelegt, als Fan von Rock und Grunge ist Worden nicht darauf aus, hübsche kleine Popsongs zu kreieren, stattdessen gibt es opulente, kraftvolle – ja, beinahe brutale – Songs wie „Inside a Boy“.
Mit ihrer Stimme sang Shara übrigens auch eine Coverversion von „Feeling Good“, die ansatzweise an Etta James heran kommt. Das muss man auch erst einmal schaffen.
[youtube Phpl5VGCu7Q]

7

Ane Brun

Bruns glasklare Stimme erinnert ein wenig an Jefferson Airplanes Grace Slick, kann aber sehr wohl auf eigenen Beinen stehen, nicht zuletzt, weil die Dame mit afrikanischen Percussion- und Backgroundchören, dann wieder mit 20er Jahre Chanson Elementen eine Sehnsucht in ihren Songs trägt, die gleichzeitig die Leichtigkeit des Pop mit sich bringt. Obwohl sie schon seit Ewigkeiten unterwegs ist und vor allem in Schweden (und das, obwohl sie Norwegerin ist) Erfolg gefeiert hat, ist die Welt noch nicht ganz so aufmerksam, wie sie sein sollte.
[youtube 1lI30Qw69AQ]

8

Anais Mitchell

Anais erzählt gerne Geschichten, weshalb ihr Album „Man in America“ auch – in Zeiten der Rezession – die Schicksale von Mutter– und Vaterschaft so in ihren Songs verarbeitet, dass man ihre Charaktere geradezu vor sich sehen kann. Mit ihrem opulenten Americana Sound zieht sie immer genau dann die Bremse und setzt auf die ruhigen Töne, wenn man etwas Zeit zum Ausatmen braucht. Anais ist vor allem für ihre tiefgreifenden Themen in ihren Songs bekannt und eine sehr sichere Handhabung mit Harmonien, die ab und an fast an hingehauchte Gospelchöre erinnern.
[youtube zkm6EBuWHd8]

9

Zola Jesus

Während Florence and the Machine mit ihrem zweiten Album ja leider ein wenig übertrieben hat, schafft ihre stimmliche Nachbarin Zola Jesus mit etwas weniger Grandeur den Spagatakt düsterer Hymnen, die sich selbst nicht zu sehr aufblasen. Mit vielen Referenzen zu den industrial-wave-lastigen 80ern wird man schnell in die tiefste Nacht gezogen, wenn man Songs wie „Vessel“ zu hören bekommt und nein, da kommt man so schnell auch nicht mehr hinaus. Aber man lässt sich gerne hinein ziehen…
[youtube HY9WUZZrTpw]

10

Laura Gibson

Laura Gibson ist einer dieser Menschen, die unglaublich liebenswert und oftmals auf eine sanfte Art ernsthaft sind und das auch in ihre Musik packen. Auf ihrem aktuellen Album „La Grande“ erinnert die Songwriterin an 40er Jahre und Schlaflieder, die aus einem Grammophon herüber wehen.
Für ihr Album verbrachte sie auch ein paar Wochen in einem Künstlercamp, wo sie sich mit Bildhauern und Dichtern traf und schrieb, komponierte und sich abends mit ihnen über ihre Werke austauschte.
Vor allem für all diejenigen, die ab und an eine ruhige Minute zu schätzen wissen, um in einem Song zu versinken.
[youtube cMnjFPFwYgQ]

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