Audi A7 Test: Mit dem A7 2014 durch Südschweden

25 Jahre Audi TDI-Motoren – das feiern die Ingolstädter mit zahlreichen neuen Selbstzündern, die ihre Vorgänger in Sachen Leistung und verbrauch erwartungsgemäß in den Schatten stellen. Wir testeten den neuen Audi A7 3.0 TDI clean diesel quattro.

Herrlich, wie der neue Audi A7 3.0 TDI an Fahrt aufnimmt. Ein herzhafter Tritt aufs Gas, schon flitzt das viertürige Coupé mit allem Nachdruck los: Dank strammer 580 Nm Drehmoment rauscht der 200 kW/272 PS leistende A7 Sportback von 0 auf 100 km/h, maximal sind wie üblich 250 Sachen drin. Gegenüber dem Vorgängermodell sind dies 27 PS mehr, der Verbrauch ging derweil um 0,8 auf 5,2 l/100 km zurück, was einem Rückgang der CO2-Emissionen von 158 auf 136 g/km entspricht. Das maximale Drehmoment blieb unverändert, liegt nun aber in einem deutlich breiteren Drehzahlbereich von 1500 bis 3250 Touren an. Schlupf oder Reifenqualm waren beim Audi A7 Test nicht festzustellen – der quattro-Allradantrieb sorgt für eine 100-prozentige Umsetzung der Motorkraft in Vortrieb.

 

Faulheit siegt beim Audi A7 Test

Die Kraftübertragung im A7 3.0 TDI obliegt weiterhin der Siebengang-S tronic, die mit flotten und gleichermaßen sanften Schaltvorgängen punktet. Wer es unbedingt für nötig hält, kann dem Getriebe mit per Schaltpaddle ins Handwerk pfuschen. Die Umsetzung des manuellen Eingriffes erfolgt zwar auf dem Fuße, doch ist es nun mal grundsätzlicher Sinn einer Automatik, dem Fahrer die ganze Schaltarbeit und nicht nur das Kuppeln zu ersparen. Der 3.0 TDI ist wie der Rest des Wagens akustisch prächtig gedämmt, allein beim Kickdown macht sich der V6 bemerkbar. Dies ist dem Langstreckenkomfort natürlich sehr zuträglich. Doch was wäre der ohne ein angenehmes Fahrwerk: Die adaptive air suspension stellt kommodes Dahingleiten über knirschende Schotteretappen wie makellose Autobahnen sicher.

 

Der A7 3.0 TDI ist ein Gleiter, kein Renner

Eines jedoch ist der A7 nicht, auch wenn sein Suffix Sportback da anderes suggerieren mag: ein Sportwagen nämlich. Dazu ist das mit 9Jx20-Zoll-Felgen und 265/35er Pneus bestückte Audi Coupé zu lang, zu schwer und zu bequem gefedert. Nicht dass hier Missverständnisse aufkommen: Der Audi A7 liegt schon sehr satt auf der Straße, doch zum ambitionierten Kurvenräubern halten die Ingolstädter mit S1, S3 und TT einfach mal geeignetere, da wesentlich leichtere und kompaktere Modelle bereit. Ein Schlaftablette ist der modellgepflegte A7 dennoch nicht, ganz im Gegenteil: Dank der direkten und präzisen Lenkung und des ungestümen Antritts juckt es einen ständig, mit dem A7 3.0 TDI über die Stränge zu schlagen.

 

Der neue Audi A7 Sportback bietet keinen Anlass zur Kritik

Viel mehr erweist sich der modellgeflegte Audi A7 2014 bei der Testfahrt durch Südschweden und Dänemark als eleganter und vor allem sehr geräumiger Gran Tourismo mit vier vollwertigen Plätzen und einem anständigen Gepäckabteil. Das Beaufort Holz in Schwarz mit feinen Aluminium-Intarsien gefällt auf den ersten Blick; dank pfiffiger Verlegung unterhalb der Frontscheibe gibt es die Illusion eines im Fahrzeug schwebenden Instrumententrägers. Der Kontrast mit den braunen Ledersitzen und Türverkleidungen ist Geschmackssache, Verarbeitung, Materialgüte und Sitzkomfort sind wiederum über alle Zweifel erhaben. Was auch für das Fazit vom Audi A7 Test gilt: Ganz einfach top. Ein Typ für lange Strecken.

 

Bilder: ©Arild Eichbaum

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