Wolfsburger Concept Cars – der VW Nils auf der IAA 2011

Warum baut Volkswagen Concept Cars ein Auto wie den Nils? Kein Mensch will so etwas haben. Die an sich nicht falsche Überlegung, dass Kurz- und Mittelstreckenpendler in der Regel allein in mehrsitzigen Autos unterwegs sind, lässt zu dem Schluss kommen, dass ein kleines, überdachtes Fahrzeug das tägliche Verkehrsproblem verringern könnte. Das ging schon beim BMW C1, dem Roller mit Dach in die Hose. Auch günstige und extrem kleine Mofa-Autos, will niemand fahren, der es nicht muss. Selbst der deutlich größere smart fortwo hatte und hat damit zu kämpfen, dass viele ihn nicht als vollwertiges Auto anerkennen. Zu bezahlen, zu unterhalten, zu versichern sind die kleine Flöhe durch die Bank weg aber wie vollwertige Wagen. Und König Kunde ist nicht dumm: Warum so etwas kaufen, wenn es zum gleichen Preis richtige Vier- oder Fünfsitzer mit deutlich größerer Reichweite gibt?

Wo ist der Kofferraum des Volkswagen Concept Cars?

Das Problem vom VW Nils ist eben, dass er als reines Kurzstreckenauto konzipiert wurde. Damit eignet er sich nur gut als dritt oder Viertwagen. Denn geht man davon aus, dass Mami einen hat, Papi ebenso, dann sind bereits zwei Autos im Haus – und keines davon taugt zum Familienwagen oder gar zum Einkaufen von mehr als einem Single-Abendessen. Was ist mit der Bierkiste zum Herrenabend und dem Kasten Cola für den Tag danach? Sollen wir in Zukunft womöglich Leitungswasser trinken, weil in futuristischen Elektroautos wie dem Nils, dem Ein-Euro-Auto von Opel oder dem Renault Twizy schlicht der Kofferraum vernachlässigt wurde? Hier machten die Eltern von Nils ihren größten Fehler:  beim Entwurf des Volkswagen Concept Cars hätte ihnen auffallen müssen, dass kein Pendler erst nach Hause pendelt, um dann mit einem größeren Auto noch einmal durch die Rush Hour zum Einkaufen zu fahren.

VW Nils in elf Sekunden auf 100

Was aber beinhaltet des Volkswagen Concept Cars Spaceframe-Karosserie aus Aluminium? Zunächst einmal einen schwergewichtigen Lithium-Ionen-Akku, dessen Kapazität von 5,3 Kilowattstunden theoretisch nach weniger als zwei Stunden Ladezeit an einer 230-Volt-Steckdose voll aufgefüllt ist. Der 19 Kilo leichte Elektromotor ist hinter dem Fahrer untergebracht und mobilisiert regulär 15 kW (20 PS), kurzfristig 25 kW (34 PS). Damit rauscht der VW Nils, der 460 Kilo auf die Waage wuchtet, in unter elf Sekunden von 0 auf 100 km/h. Als Spitzentempo gibt VW für den Flügeltürer 130 km/h an. Übrigens sind die frei stehenden Räder einzeln an doppelten Dreieckquerlenkern aufgehängt – genau wie bei Formel 1 Boliden. Da gibt's ja schließlich auch keinen Kofferraum.

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