Der demografische Wandel hat dramatische Folgen für den Arbeitsmarkt: In den nächsten Jahren verabschieden sich die zwischen 1957 und 1968 Geborenen in den Ruhestand. Sie lassen sich kaum durch jüngere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ersetzen.
Knapp ein Drittel der Alten verlassen den Arbeitsmarkt
Gemäß einer aktuellen Meldung des Statistischen Bundesamts (Destatis) wird der Arbeitsmarkt in den kommenden 14 Jahren fast ein Drittel der heutigen Erwerbstätigen verlieren – in Zahlen sind das 13,4 Millionen Menschen, die bis zum Jahr 2039 das gesetzliche Renteneintrittsalter von 67 erreicht oder überschritten haben.
Schon jetzt ist klar, dass diese Anzahl an Rentnerinnen und Rentnern am Arbeitsmarkt nicht durch jüngere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ersetzt werden kann.
Kinder der Nachkriegszeit mit zu wenig Nachwuchs
Mit den Babyboomern verlässt eine Generation den Arbeitsmarkt, die aufgrund ihrer großen Anzahl den Generationenvertrag gut erfüllen konnte. So kamen in den Siebziger- und Achtzigerjahren noch mehrere Renteneinzahler auf einen Rentenbezieher. Heute sind es nur noch etwa zwei Arbeitnehmer, die für einen Rentner in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen – Tendenz sinkend.
Der Grund hierfür ist in der Tatsache begründet, dass die Generation der Babyboomer selbst für zu wenig Nachwuchs gesorgt hat, der den Generationenvertag weiterhin erfüllen könnte. Deshalb muss die Rente immer mehr aus Steuergeldern finanziert werden. Das Problem ist allerdings, dass die Personen, die als Renteneinzahler fehlen, auch als Steuerzahler ausfallen.
Die meisten Erwerbstätigen sind 55 bis 59 Jahre alt
Laut den Statistikern von Destatis stellte die Altersgruppe der 60- bis 64-jährigen im letzten Jahr 4,4 Millionen Erwerbstätige. Das sind die Babyboomer, die in den nächsten Jahren in den Ruhestand gehen werden. Ihnen folgen die 55- bis 59-jährigen, die mit 5,6 Millionen Erwerbstätigen über alle Altersgruppen hinweg die größte Gruppe an Arbeitenden ausmachen.
Fasst man beide Altersgruppen zusammen, kommt man auf etwa zehn Millionen Erwerbstätige, das sind mehr als die Altersgruppen der heute bis zu 54-jährigen.
Mehr ältere Erwerbstätige
Zudem haben die Destatis-Expertinnen und -experten ermittelt, dass die Gruppe der 55- bis 64-jährigen Erwerbstätigen in der letzten Dekade zugenommen hat. Im Jahr 2014 knapp 65 Prozent berufstätig waren. Im Jahr 2014 waren es 75 Prozent, eine Steigerungsrate von zehn Prozent.
Dennoch bevorzugen viele die vorzeitige Ruhestandsregelung. Laut der Destatis-Meldung sind die Ursachen hierfür Frühverrentungsangebote von Arbeitgebern, versicherungsrechtliche Besonderheiten und oft auch gesundheitliche Probleme.
Bildnachweis: Pixabay, 1577160, MabelAmber
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