Das Vokabeln lernen ist für viele Schüler und Studenten ein absolute Herausforderungen. Denn viele Schulkinder und Hochschüler lernen die Wörter einfach nur stupide auswendig. Von Vokabelübungen kann hier nicht die Rede sein, denn diese Lerntechniken sind nur kurzfristig effektiv. Nach der Klausur oder dem Test, werden die gelernten Vokabeln ganz schnell wieder vergessen.
Welche Lerntechniken sind effektiv und wie kann man Vokabeln lernen und sie langfristig behalten und anwenden? Wir verraten es Ihnen im nächsten Abschnitt.
Vokabeln lernen: Was wird benötigt
- Wörterbuch (Fremdsprache-Muttersprache/Muttersprache-Fremdsprache und Wörterbuch nur in der Fremdsprache)
- Lehrbuch der Fremdsprache
- Notizblock oder Vokabelheft
- Karteikarten
Vokabeln lernen: So wirds gemacht!
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Textverständnis
Wenn Lehrer oder Dozenten Vokabeln zum Lernen vorgeben, dann liegen diese Wörter meistens auch einem Text zu Grunde. Deshalb ist es wichtig diesen Text oder sogar Texte zu verstehen. Hierbei ist es nicht nötig jedes Wort zu verstehen, denn viele offene Vokalbeln klären sich aus dem Kontext heraus. Das heißt, wenn Sie den Inhalt des Textes verstanden haben, dann ist es erst einmal nicht wichtig jede Vokabel zu übersetzen.
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Text noch einmal lesen
Lesen Sie die den Text noch ein weiteres Mal und schreiben sich nun die Vokabeln auf einen Zettel, auf eine Karteikarte oder in ein Vokabelheft. Lassen Sie zwischen den Vokabeln ausreichend Platz für ergänzende Notizen.
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Übersetzen
Übersetzen Sie die Vokabeln mit Hilfe des Wörterbuches. Schreiben Sie die Übersetzung der Muttersprache auf die rechte Seite des Zettels, der Karteikarte oder in das Vokabelheft.
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Ergänzende Informationen
Viele Vokabeln haben mehrere Bedeutungen. Deshalb ist es wichtig, dass Sie diese Bedeutungen auch aufschreiben. Ergänzend können Sie Synonyme in der jeweiligen Fremdsprache dazu schreiben. So erweitern Sie auch Ihren Wortschatz. Außerdem sollten Sie sich einen Beispielsatz aufschreiben. Hierbei ist das einsprachige Wörterbuch hilfreich. Natürlich können Sie sich auch selber einen Satz ausdenken. Weiterhin sind besondere grammatikalische Regeln nennenswert, z.B. Konjugation bei Verben, Pluralform bei Substantiven usw.
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Wochenplan
Wenn Sie nun alle Vokabeln zusammengetragen haben, dann erstellen Sie sich einen Wochenplan. Wann lernen Sie welche Vokabeln? Hier ist wichtig, dass Sie auch Wiederholungsphasen und Pausen einplanen. Beginnen Sie nun nach und nach mit dem Vokabeln lernen. Dann können Sie abwechselnd die Seite mit der Übersetzung oder die mit der Vokabel abdecken. Lesen Sie nun das freie Wort vor und sagen aus dem Kopf die Übersetzung. Dann kontrollieren Sie und decken das Wort auf. Fahren Sie weiter fort. Wenn Sie eine Vokabel nicht wussten, dann markieren Sie sich das Wort und bauen es in die Wiederholungsphase ein.
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Zusatzmaterial
Hören Sie zusätzlich Radio oder schauen Sie Fernsehen in der jeweiligen Fremdsprache. Sie brauchen auch nicht konzentriert zuhören. Sie können es zum Beispiel neben der Hausarbeit oder beim Kochen machen. Das Gehirn nimmt das Gesagt bzw. Gehörte auf und speichert es unbewusst ab.
Tipps und Hinweise
- Vokabeln lernen sollte Spaß machen. Gestalten Sie sich deshalb das Lernen so angenehm wie möglich.
- Lassen Sie sich von Freunden und Bekannten abhören.
- Der Zeitaufwand und der Schwierigkeitsgrad richtet sich nach der Menge der Vokabeln und dem Anspruch der Wörter.
Schwierigkeitsgrad: |
Kann das nur unterstützen. Vor allem die Anmerkungen unter Zusatzmaterial finde ich wichtig.
Das beschriebene Vorgehen beim Vokabellernen find ich sehr gut. Leider verlieren viele Schüler nach einiger Zeit die Struktur und die Zeitplanung wird schwierig. Ich habe gute Erfahrungen mit elektronisch Lernhilfen wie Phase6 oder http://www.navendo.de gemacht. Sie unterstützen den Lernprozess und steigern durch Auswertungen des Lernerfolgs die Motivation.
Im Blog auf meiner Website veröffentliche ich regelmäßig Lerntipps zum Sprachenlernen. Der aktuelle Tipp betrifft das Vokabellernen.
Vokabeln lernen leicht gemacht – meine besten Lernmethoden
Wer eine Fremdsprache erlernt, kommt nicht um das Vokabellernen herum. Sowohl die Kinder in der Schule als auch Erwachsene beim Auffrischen alter Kenntnisse oder beim Neustart in eine Sprache für Urlaubszwecke oder den Beruf tun sich oft schwer damit, große Mengen neuer Wörter zuverlässig ins Gedächtnis zu bekommen. Es gibt verschiedene Lernmethoden und wichtig ist, dass jeder die für ihn am besten geeignete herausfindet.
Ohne große Umstände der Liste nach
Manche tun sich sehr leicht mit dem Lernen und können sich Vokabeln am besten einprägen, wenn sie nach einer vorgegebenen Liste im Buch lernen. Dabei prägen sie sich dann manchmal auch einfach die Reihenfolge ein, in der die Wörter stehen und wissen: Das Wort für „manchmal“ steht unter dem für „Schreibtisch“. Probieren Sie aus, ob es nicht hilfreich ist, ein Blatt Papier beim Abarbeiten der Liste aufzulegen, das immer die noch ausstehenden Vokabeln abdeckt und immer die aktuelle Zeile freigibt.
Wer schreibt, der bleibt
Das gute alte Vokabelheft hat nicht jeder in bester Erinnerung. Für Sie ist es vielleicht eine Qual, Listen mit Vokabeln herauszuschreiben. Anderen prägen sich aber Wörter, die sie einmal von Hand geschrieben haben, besser ein als Wörter, die sie in dem Computer tippen. Dabei kann es auch sinnvoll sein, die Wörter nicht einfach nur der Reihe nach aus dem Buch abzuschreiben, sondern sie in Gruppen zusammenzustellen. Vielleicht nach Wortarten sortiert (Verben, Nomen, Eigennamen o.ä.) oder auch nach inhaltlichen Themenbereichen (Flughafen, Garten, Sport o.ä.). Auch hier gilt: Probieren geht über studieren und richtig ist die Methode, die Ihnen den meisten Erfolg bringt! Es gibt nicht DIE eine Methode für alle. Und wenn Sie merken, dass Ihnen das Abschreiben gut tut und sich Ihnen die Wörter dadurch besser einprägen, dann muss es ja nicht bei einmal Abschreiben bleiben – es ist dann schließlich keine Strafarbeit, sondern eben Ihre persönliche Methode, um Vokabeln zu lernen.
Systematik durch Vokabelkarten
Beim Lernen nach Listen oder aus einem Vokabelheft hat man bei jedem Lerndurchgang die gesamte Menge Vokabeln vor sich, obwohl man viele davon bereits beherrscht. Dadurch wird das Gehirn mit Dingen belastet, die nicht sein müssen. Denn was Sie einmal können, müssen Sie ja nicht immer wieder wiederholen. Damit riskieren Sie ein Überlernen.
Um sich auf das Lernen der unbekannten Wörter voll konzentrieren zu können, empfehlen Lernpädagogen seit längerer Zeit das Lernen mit Karteikasten. Besorgen Sie sich ein Karteikästchen mit drei Unterteilungen. Jede Vokabel schreiben Sie auf die Vorderseite einer Karteikarte. Die deutsche Bedeutung kommt auf die Rückseite, ebenso auch eventuelle sonstige Informationen und Ergänzungen wie das Geschlecht oder die Wortart. Die neuen Vokabelkärtchen kommen vorne ins erste Fach des Karteikastens und werden dann Karte für Karte durchgegangen. Gelernte Vokabelkarten rutschen ins nächste Fach weiter. In einem weiteren Lerndurchgang sind dann diese Karten dran: Wissen Sie die deutsche Bedeutung noch ohne langes Nachdenken? Dann darf die Karte ins hinterste Fach weiterwandern. Sitzt die Vokabel noch nicht hundertprozentig, bleibt sie in diesem Lernfach und kommt beim nächsten Lerndurchgang wieder mit dran. Die Vokabeln aus dem hinteren Fach werden nur noch ab und zu in größeren Abständen überprüft, um sicherzugehen, dass das Gelernte auch hängengeblieben ist.
Hierzu gibt es mittlerweile auch verschiedene Anbieter von Vokabelkartei-Software (z.B. Phase-6).
Logische Ableitungen nutzen
Vielleicht gehören Sie ja zu den Menschen, die sich Sachen viel leichter merken können, wenn sie sie logisch ableiten können und sie mit dem Verstand erfassen können. Das englische Wort für das Sternzeichen „Wassermann“ beispielsweise hat die gleiche Herkunft wie unser Wort „Aquarium“, das sich vom Wasser = aqua ableitet und lautet „Aquarius“. Versuchen Sie also bei schwierigen Worten irgendwelche Zusammenhänge zu finden, die Ihnen logisch erscheinen (auch wenn sie vielleicht nicht ganz stimmen), um sie so jederzeit wieder herleiten zu können. Stichwort: Eselsbrücke!
Bei besonders schwierigen Fällen: Ständige Präsenz schaffen
Da gibt es ein Wort, das Ihnen absolut nicht in den Kopf will? Erklären Sie es kurzerhand zum „Wort des Tages“, schreiben Sie es auf Post-its und kleben Sie es dorthin, wo es immer wieder ins Blickfeld gerät: an den Spiegel, auf den Platz am Esstisch, an den PC-Monitor, ans Telefon … Versuchen Sie, verrückte Sätze mit diesem Wort zu bilden und unterhalten Sie sich beim Essen über alles, was mit diesem Wort zusammenhängen könnte. So knacken Sie auch die schwerste Vokabelnuss!
Viel Glück!! Good luck!!
Im Prinzip die obigen Vorschläge wohl die optimale Vorgehensweise, um Vokabeln in kurzer Zeit zu lernen und sie langfristig zu behandeln. Jedoch ist bekanntlich alle Theorie grau. In der Realität herrscht gar zu viel Zeitdruck und Stress vor, um im beschriebenen Ausmaß systematisch und geplant vorzugehen. In den Fällen ist schon viel gewonnen, wenn es eine weit weniger optimale Routine gibt, um sich kurzfristig benötigte Vokabeln anzueignen und die anschließend ins Langzeitgedächtnis aufzunehmen. Ersteres lässt sich gut über Karteikarten bewältigen, die von Hand geschrieben werden und möglichst in Bewegung gelernt werden sollten. Ist die Prüfung geschrieben, können die Karten dann in den Karteikasten aufgenommen werden. In Bezug auf den Kasten ist wichtig, dass die Durchlaufzeit nicht zu kurz gerät. Wenn irgend möglich, sollte die einzelne Karte mindestens ein Vierteljahr, besser aber ein halbes Jahr benötigen, bis sie hinten wieder herausfällt.
Auch hier gilt also: Hauptsache es hilft, egal wie es aussieht! Bloß nicht verkünsteln, zu hoch gesteckte Ansprüche demoralisieren und rauben wertvolle Zeit.