Westend liegt auf einer Hochebene in direkter Nähe zum eiszeitlichen Isar- Stromtal. Im Osten wird der Stadtteil durch die Theresienhöhle begrenzt; im Norden, Süden und Westen durch Bahnlinien. Bis ins 19. Jahrhundert war dieser Innenstadtrandbereich kaum bewohnt und gehörte zu den Dörfern Untersendling und Neuhausen. Durch das Vorkommen von Sand- und Kiesgruben konnte München hier Baukies abtragen. Die alten Feldwege, die dort hinführten, sind heute zu Straßen ausgebaut wie zum Beispiel die Teresienhöhe, Westendstraße und Bergmannweg. Um 1800 entstand in dem Stadtteil der Bier-Lagerkeller, wofür die Hangkante mit Kastanien bepflanzt wurde, um den nötigen Schatten spenden zu können. Ab 1812 war dort auch der Bierausschank gestattet und lockte zahlreiche Besucher in die Biergärten. Nach 1850 setzte auch hier die Industrialisierung ein, die durch die entstehenden Bahnlinien zu einer schnellen Bevölkerungszunahme führte. Arbeitgeber waren zu der Zeit unter anderen die Augustner Brauerei, die Nähmaschinenfabrik Strobel und die Gummifabrik Metzeler. Bau- und Wohnungsgenossenschaften schafften Wohnraum, der auch für Geringverdienende erschwinglich war.
Der Münchner Stadtteil Westend: Zwischen Dönerbuden und stylischen Cafes
Heute ist der Stadtteil, der eigentlich Schwanthalerhöhe heißt, zum Anlaufpunkt für Leute geworden, die sich mit Stadtentwicklung und neuen Trends auseinandersetzen. Denn mit 40 Prozent Ausländeranteil ist das Westend Multi-Kultiviertel der Stadt geworden. Die niedrigen Mieten haben es möglich gemacht, dass hier jedermann wohnen kann. Das Stadtbild erscheint deshalb zwischen Dönerbuden und stylischen Cafes. Auch viele Studenten haben sich hier im Westend angesiedelt. So kann man hier zum Beispiel in einem alten Textilgeschäft einen Tee trinken, entspannt eine Suppe des Tages genießen, das bunte Treiben bei einer Pizza beobachten, einen Cappuccino an einem Stehtisch trinken oder ein gutes, altes Bier im Augustiner Braustuben im Westend zu sich nehmen.
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