Bei stehenden Begriffen wie „wenn schon, denn schon“ oder „wennschon, dennschon“ stellt sich oft die Frage, wie sie geschrieben werden. Die Problematik bei solchen Floskeln, ist dass sie nicht außerhalb ihrer Begrifflichkeit verwendet werden, für beide Varianten logische Argumente gibt und es sich eben um eine Redensart handelt, die einem rhetorischen Zweck folgt. Laut dem Grimmschen Wörterbuch (Link siehe unten) wird „wenn schon, denn schon“ ganz regulär getrennt geschrieben, die elliptische Formulierung hervorgehoben. Der Duden hingegen erwähnt „wennschon, dennschon“ und setzt es in den Zusammenhang mit „wenngleich“. Eine Entscheidung fällt hier schwer.
wenn schon, denn schon: ältere Variante
In der Tat sieht man beide Varianten genauso häufig in Zeitungen, Sachbüchern und sogar Fernsehserien („wennschon, dennschon“ war eine DEFA-Show zwischen 1983 bis 1992). Zusätzlich erschwert wird eine Entscheidung durch den Sprachgebrauch. Die Konjunktion kennt keine andere Verwendung als in dieser Reihenfolge und ist ihr eigenes rhetorisches Mittel. Ein ähnliches, wenn auch nicht völlig gleiches Problem findet sich auch bei „überhandnehmen“.
„wenn schon, denn schon“ hat zudem ein weiteres Problem: in der Formulierung fehlt etwas. Damit hieraus ein vollständiger Satz werden kann, werden die Bezugspunkte benötigt: „Wenn ich schon ein rhetorisches Mittel verwende, dann möchte ich auch wissen, wie es geschrieben wird“, zum Beispiel. Aufmerksame Leser werden hier zwei Dinge feststellen. Zum einen wird „wenn“ und „schon“ getrennt und zum anderen wechselt das „denn“ in ein „dann“. Es wäre im vollständigen Satz falsch, bildet in der Redensart aber die Ellipse, von der Jacob und Wilhelm Grimm sprachen.
wennschon, dennschon: elliptische Formulierung
Während der Duden sich mit „wennschon“ arrangieren kann, ist auch hier „dennschon“ für sich genommen nicht korrekt, sondern funktioniert nur in der Gesamtheit als „wennschon, dennschon“. Auch wenn sich dies seit über sechs Jahrzehnten im deutschen Standard-Nachschlagewerk hält, ungeachtet etwaiger Rechtschreibreformen, ist es doch interessant, das es von der Rechtschreibprüfung von Textverarbeitungsprogrammen nur schwerlich erkannt wird.
Eine abschließende Einschätzung könnte lauten, dass es als stehender Begriff und gemäß dem Duden „wennschon, dennschon“ heißen muss, sich andere Argumente aber finden lassen, die „wenn schon, denn schon“ zumindest historisch belegen und die in dieser Schreibweise auch eine Konformität zum restlichen Schriftdeutsch sehen.
Weiterführende Links
Zum Grimmschen Wörterbuch online: http://germazope.uni-trier.de/Projects/DWB