Weihnachtssong von Sido – Alle Jahre wieder?!

Was heute neben dem Weihnachtssong von Sido sonst noch so im Radio läuft ist ja schon wieder eine ganze Spur härter. Aber bei Erschienen, das war im Jahre 2003, brach Sido mit seinem Song selbst in seiner Generation ein Tabu. Der erste Song mit expliziten Lyrics des damaligen Aggrostars samt Video schlug ein, war irgendwie erfrischend und schaffte etwas, das die anderen kommerziellen Songs zu und über Weihnachten nicht mehr schafften: Er bewegte die 14 bis 30 Jährigen und zwar so, dass die wieder über einen Weihnachtssong sprachen.

Weihnachtssong als Werbekampagne

Damals war bereits allen klar, dass der Weihnachtssong von Sido vor allem der Eigenwerbung galt, aber selbst das war egal, denn Aggro Berlin war damit angekommen: Nicht nur bei den Insidern, die schon Sekte-Fans waren und sich die A.I.D.S. Bootlegs zuschoben, sondern auch bei denen, die endgültig genug von Weichspüler-Hip-Hop hatten und endlich explizite Reime hören wollten. Und das waren mehr, als gedacht, nur wollte es schon damals niemand so richtig zugeben. Wenn man heute Menschen um die 25 fragt, wie sie Sido finden und ob sie Aggro mögen, bekommt man meistens verhaltene Antworten. Das ist in etwa so, wie die die Menschenmassen, die täglich die Bild lesen, es aber nicht zugeben.

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Zurück zur Ausgangsfrage: Darf man den Weihnachtssong gut finden, auch wenn man nicht jeden Tag im Berliner Ghetto unterwegs ist? Man darf, ganz klar. Aber bitte nicht zu laut, denn das Mittel zum Erfolg ist „tief im Herzen aggro bleiben“, ohne es lauthals zu verkünden.

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