Warum es immer noch gute Gründe gibt, Adventures herzustellen

Es gibt nicht mehr viele Firmen, die dem klassischen Adventure (wobei, die wirklich „klassischen“ gibts ja tatsächlich nicht mehr) die Stange halten und regelmäßig Titel für die Freunde schöner Geschichten und kniffliger Rätsel veröffentlichen. Dabei gibt es durchaus auch klare geschäftliche Vorteile, wenn man das tut. Carsten Fichtelmann schreibt, daß z.B. das finanzielle Risiko gegenüber eines Action-Titels wesentlich geringer ist weil

an Adventures viel langsamer der Zahn der Zeit nagt als bei anderen Games, allen voran natürlich Shootern. Diese sind dem technischen Verfall recht schnell erlegen, deshalb benötigen solche Produkte starke erste Verkaufswochen, sonst sind die Titel gescheitert.

Dies führe dazu, daß ein Adventure wesentlich länger aktuell bliebe, was bedeutet, daß man es auch länger zum Vollpreis anbieten kann. Ich kann das bestätigen. Der Reiz dieser Spiele liegt weniger in der technischen Ausreitung von High End Effekten, an denen man sich nach ein paar Stunden teilweise auch schon satt gesehen hat, sondern an der Atmosphäre, den Charakteren und der Geschichte. Der Erfolg eines Adventures hängt von genau diesen Komponenten ab, die technische Umsetzung muss dabei lediglich das sein, was Gamesmagazine gerne als „solide“ bezeichnen.

Fichtelmann erwähnt dann auch eine Besonderheit der Zielgruppe, denn daß ein Andventure auch langfristiger verkauft wird, läge daran, daß

die Käuferschaft von Abenteuer-Spielen ein gutes Stück älter und reifer als die Kundschaft anderer Genres (ist). Für viele Adventure-Spieler besteht einfach nicht der Wunsch, das Spiel sofort haben zu wollen, sondern es wird beispielsweise erst dann gekauft, wenn man ohnehin mal wieder „in die Stadt“ zum Einkaufen geht oder Zeit zum Spielen hat.

3 Meinungen

  1. ich bin mit spielen wie der monkey island reihe, baphomets fluch, dott und indiana jones aufgewachsen (danke, lucas arts). hab sogar mal in der grundschule irgendson kunstpreis gewonnen, weil ich den hamstergenerator und die matschmaschine nachgemalt hab ;)will sagen: der heutigen jugend fehlt es deutlich an phantasie und kreativität. wozu auch, wenn man sich seinen weg „freiballern“ kann?

  2. woher hast du denn die information, daß die heutige jugend sich nur noch für ballerspiele interessieren würde und keine adventures oder rollenspiele mehr spielt? schon alleine die mitgliedszahlen z.b. von world of warcraft sprechen m.e. gegen eine solche theorie.

  3. @Jan:Ich bin auch mit den lässigen Adventures von LucasArts große geworden und bedauere die Entwicklung der letzten zehn Jahre sehr.Jedoch grenzt es meiner Meinung auch nicht an Genialität oder sonderlich ausgeprägter Kreativität, wenn man eine Idee aus einem Computerspiel nimmt und diese dann in der Schule als eigene „verkauft“ ;)Gruß,TOM

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