Vor sieben Jahrzehnten wurde Palästina nach einem UN-Beschluss geteilt – in einen jüdischen und einen palästinensischen Teil. Es war für viele die Geburtsstunde des heutigen Staates Israel.
Die Vorgeschichte
Im ersten Weltkrieg wurde Palästina von britischen Truppen erobert. Daraufhin wurde das Land britisches Mandatsgebiet. Während der britischen Mandatsherrschaft zwischen den Kriegen verschärften sich die Konflikte zwischen Juden und Palästinensern immer mehr, was auch an den jüdisch-zionistischen Einwanderern lag, die aus den faschistisch regierten Ländern Europas nach Palästina flüchteten. Bereits seit dem Ende des 19. Jahrhunderts hatten mehrere Flüchtlingswellen die jüdische Bevölkerung im „gelobten Land“ anschwellen lassen. Im Jahr 1945 betrug ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung bereits etwa 30 Prozent. Großbritannien verlor immer mehr die Kontrolle über den internen Konflikt zwischen Palästinensern und Juden. Als Folge gab das Land sein Mandat an die UN zurück.
UN-Beschluss zur Teilung
Daraufhin gründete die UN einen Sonderausschuss, der die Teilung Palästinas zur Lösung des Konflikts empfahl. Als Folge beschloss die UN-Generalversammlung am 29. November die Teilung in einen jüdischen und einen palästinensischen Teil, zwischen Jordan und dem Mittelmeer. Die Palästinenser, die im britischen Mandatsgebiet lebten, wurden dazu nicht befragt.
Die Stadt Jerusalem sollte dem Beschluss nach unter internationale Verwaltung gestellt werden. Verteilt wurde die Landesfläche folgendermaßen: Die 1,3 Millionen Palästinenser erhielten etwa 43 Prozent, die zirka 600.000 Juden ungefähr 56 Prozent.
Bis heute gilt dieser 29. November 1947 als der Tag, an dem sich die jüdischen Bemühungen um einen eigenen Staat manifestierten. Unmittelbar nach der UN-Proklamation des Teilungsplans hatte der Exekutiv-Chef der Jewish Agency, David Ben Gurion, eine Erklärung abgegeben. Sie besagte, dass die Schaffung eines jüdischen Staates in der alten jüdischen Heimat ein Akt historischer Gerechtigkeit sei.
Bürgerkrieg als Reaktion
Bereits am Tag nach der Proklamation des UN-Teilungsplans kam es im Land zu einem Bürgerkrieg. Zusätzlich rief das Arabische Hochkomitee Anfang Dezember einen Generalstreik aus. Die zionistische Untergrundorganisation Haganah konnte den Aufstand der arabischen Milizen in niederschlagen. Während der Kämpfe wurde von keiner der beiden Seiten Gefangene gemacht. Infolge der Kämpfe flüchteten Tausende Palästinenser aus den Unruhegebieten.
Als am 14. Mai 1948 die letzten ausländischen Truppen Palästina verließen, rief der nun designierte israelische Ministerpräsident David Ben-Gurion den unabhängigen Staat Israel aus. Daraufhin marschierten bereist am 16. Mai die Armeen Ägyptens, des Iraks, Jordaniens, des Libanons, Saudi-Arabiens und Syriens in Israel ein – der israelische Unabhängigkeitskrieg begann. Vier weitere Kriege und zwei Intifadas sollten ihm in den nächsten Jahrzehnten folgen.
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