Vogel des Jahres: Der Habicht

Jahr für Jahr wählt der Naturschutzbund Deutschland (NABU) gemeinsam mit dem Landesbund für Vogelschutz (LBV) einen Vogel des Jahres – damit soll jährlich auf ein aktuelles Naturschutzproblem aufmerksam gemacht werden. Nach dem Grünspecht im Jahr 2014, wurde nun der Habicht – ein echter Jäger der Lüfte – zum „Vogel des Jahres 2015“ gewählt. Doch genau dieses Jagdverhalten wird dem Habicht immer wieder zum Verhängnis.

Der Accipiter gentilis – Ein kleiner Steckbrief

Der Habicht, der Accipiter gentilis, ist nicht nur in Europa anzutreffen, er lebt auch in Asien, in Afrika, in Australien und in Amerika. Der Vogel ist sehr anpassungsfähig und fühlt sich in abwechslungsreichen Landschaften am wohlsten. Seine Nester baut er in hohe, alte Bäume. Seine Nahrung erbeutet er im Wald, auf den Feldern und im offenen Gelände. Da die Stadt dem Habicht ganzjährig Nahrung garantiert, ist er mittlerweile auch zu dessen Bewohner geworden. Städte wie Hamburg, Amsterdam, Kiew, Kiel und Berlin verfügen über eine beeindruckende Habicht-Population.
Habicht-Weibchen werden rund 62 Zentimeter groß, Männchen sind etwas kleiner und erreichen im Schnitt 45 Zentimeter. Ihre Flügelspannweite beträgt 130 Zentimeter. Die Weibchen brüten einmal im Jahr und legen dann maximal vier oder fünf Eier. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei 25 Jahren – wenn sie nicht vorher Opfer ihrer natürlichen Feinde wie dem Uhu, der Krähe, dem Waschbär oder leider auch dem Menschen geworden sind.

Der Mensch und der Habicht

Der Habicht ist ein Jäger der Lüfte. Er ernährt sich zum größten Teil von lebender Beute, die in seinem Revier auftaucht. So zum Beispiel von wild lebenden Ringel- oder Stadttauben, Krähen und anderen Kleinsäugern. In der Stadt aber auch auf dem Land kann es passieren, dass sich der Habicht auch mal ein Haushuhn oder eine Reise- bzw. Zuchttaube holt. Dies veranlasst Jäger und illegale Greifvogelverfolger dazu, die Tiere zu jagen und zu töten. Dabei lässt sich der Verlust von Rebhühnern, Fasanen und Brieftauben auch mit anderen Vorkommnissen begründen. So versterben viel mehr Rebhühner durch den Autoverkehr, als das sie Opfer eines Habichts werden. Darüber hinaus finden bei einem Brieftauben-Rennen bis zu 30 Prozent der Tiere einfach nicht mehr zurück in ihren Heimatschlag. Trotzdem sollten Tierhalter, die ihre Tiere – so wie Hühner, Meerschweinchen und Kaninchen – im Freien halten darauf achtgeben, dass der Käfig über eine sichere Abdeckung verfügt.

Der Habicht ist ein schöner Vogel, der beeindruckend schnell in die Lüfte steigen und besonders auf Kurzstrecken elegant und gekonnt jagen kann. Es ist ein scheues Tier, das eher ein verstecktes Leben führt. Die Wahl zum „Vogel des Jahren 2015“ ist daher zu begrüßen und trägt hoffentlich dazu bei, den Habicht langfristig zu schützen.

Foto: Thinkstock, iStock, ca2hill

Eine Meinung

  1. Das ist übrigens ein Wanderfalke

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