(Foto: IRNA) Hat er oder hat er nicht?
family: Arial“>In seiner Veröffentlichung „Arms Control Reporter“ berichtete das regierungsunabhängige "Institute for Defense and Disarmament Studies" (IDDS) im März 1993 über einen erfolgreichen Kernwaffenankauf des Iran im Jahr 1991. Damals soll es den Mullahs angeblich gelungen sein, im Chaos der untergehenden Sowjetunion, gleich vier Sprengköpfe unterschiedlicher Bauart über die ehemaligen Sowjetrepubliken Kasachstan und Turkmenistan zu beschaffen. Laut „Arms Control Reporter“ handelt es sich um eine taktische Artilleriegranate, zwei Atomsprengköpfe für SCUD-Mittelstreckenraketen und eine Fliegerbombe. Die Kernwaffen sollen allerdings in Einzelteilen und ohne Sicherungscodes geliefert worden sein.
family: Arial“>Detailliert berichtet Jürgen Rose in seinem Artikel „strategischer Imperativ“ vom 18. August in der Zeitschrift „Freitag“ über diesen Waffendeal. Der Artikel ist lesenswert, denn Rose erhärtet die Behauptungen des „Arms Control Reporter“ mit einem Bericht des ehemaligen Direktor der Arbeitsgruppe "Terrorismus und unkonventionelle Kriegführung" des US-Kongresses, Yossef Bodansky. Der beschreibt in seinem 2002 erschienenen Buch “The High Cost of Peace: How Washington´s Middle East Policy Left America Vulnerable to Terrorism” ebenfalls das gefährliche Atomgeschäft.
Ob diese Vermutungen und ihre Quellen seriös sind, mag ich nicht beurteilen, aber für völlig unmöglich halte ich so ein Waffengeschäft nicht.Die Chefarztfrau
Werbung
aber bewiesen, sachlich haltbar ist davon nichts … oder?unumstößlich substantiell belegte fakten, die von relevanten stellen anerkannt sind, die gibt es wohl auch nicht … oder?also mal wieder verdammt viel konjunktiv, herr chefarztfrau.frage:wieso ist dieses spekulative argumentieren, wenn es um das töten von menschen geht, erlaubt und bevorzugt gewähltes argumentationsmittel – geht es hingegen um das heilen von menschen, ist es das [hier zumindest] nicht?
Interessanter Artikel!Ich denk mal die Artelleriegranate fällt nicht weiter ins Gewicht – die Bombe und Sprengköpfe dagegen um so mehr. Wäre mal interessant zu wissen, was man damit so anfangen kann. Wenn der Sicherungscode fehlt geh ich mal davon aus, dass sie nicht einsatzbereit sind (gut). Allerdings könnte man die Dinger wohl aufschrauben (?) und das kernwaffenfähige Material rausnehmen und ne neue Bombe bauen, oder? Dies wäre wiederum schlecht.@chefarzttochterWas hast du denn gegen den Artikel? Er zeigt doch nur auf, dass das Problem mit dem Iran seit den frührn 90er virulent ist und er, der Iran, offenbar schon länger den Plan verfolgt die Bombe haben zu wollen. Das er spekulativ ist, steht ja eindeutig drin…“Ob diese Vermutungen und ihre Quellen seriös sind, mag ich nicht beurteilen, aber für völlig unmöglich halte ich so ein Waffengeschäft nicht.“…Nun liegt es an uns zu bewerten und zu urteilen. Hierfür benötigt man jedoch eine ausreichende Informationsgrundlage und warum soll dies nicht ein Beitrag dazu sein?Und was das ganze jetzt mit „Menschen töten“ zu tun haben soll, versteh ich nicht.
Grundsätzliches zur „chefarztfraulichen“ Themenwahl. Wenn ich durch die Nachrichtenwelt stöbere, stoße ich immer mal wieder über Thesen, Informationen und Meinungen die im Mainstream irgendwie verloren gehen. Solche Sachen interessieren mich, wenn sie kein allzu offensichtlicher Unfug sind oder zumindest originelle Wirklichkeitsinterpretationen darstellen……Zur iranischen Atomrüstung: Bei der zitierten Artilleriegranate handelt es sich leider dann auch um eine Nuklearwaffe. Konventionelle Artilleriegeschosse aller Kaliber hat auch der Iran, wie der Rest der Welt, in beinahe unbegrenzter Menge in seinen Arsenalen.Bedeutsam finde ich die im „Freitag“ zitierte Äußerung von ZDF-Korrespondent Ulrich Tilgner: „Meine iranischen Gesprächspartner in Teheran haben mir dazu gesagt, – we have it, but we can´t use it.“Angenommen die Perser wären wirklich im Besitz dieser Waffen, was könnte dann „but we can´t use it“ bedeuten? Sind die Waffen technisch nicht einsatzfähig oder ist ihre Existenz politisch nicht opportun? Zur technischen Seite der Frage, alleine das hoch angereicherte Uran würde den Iran in die Lage versetzen eine eigene Waffe zu bauen. Selbst wenn der Iran technologisch völlig unfähig wäre, was niemand ernsthaft annimmt, könnte mit minimalem Aufwand zumindest eine „Schmutzige Waffe“ gebastelt werden, bloß wozu?Und da sind wir bei der politischen Dimension der Sache. Warum inszenieren die Iraner keinen Kernwaffentest und erklären sich zur Atommacht? Es ist davon auszugehen, dass sich die Herkunft des Spaltmaterials nach einem Einsatz per Massenspektrometrie usw. garantiert nachvollziehen ließe. Da würde sich Russland aber freuen und eine solche „Freude“ ist für die Mullahs garantiert viel gefährlicher als jede Sanktionsdrohung des Westens. Ebenso können die Iraner generell die Existenz dieser Waffen nicht großmäulig publizieren, ohne ihre nördlichen Nachbarn also die Nachfolgerstaaten der UDSSR incl. Russland zu diskreditieren.Nach meiner Meinung wären solche Waffen weder politisch und schon gar nicht militärisch nutzbar. Sie stellen vielmehr vor allem für ihre Besitzer eine Existenzbedrohung dar! Der einzige „Wert“ dieser Waffen liegt für Teheran darin, dass sie Horrorszenarien vorstellbar werden lassen: Was wäre wenn, solches Material in die Hände von Terroristen gerät? Womöglich stattet deshalb Teheran die Hisbollah mit Mittelstreckenraketen aus, die als Trägersysteme für Atomwaffen tauglich erscheinen? Bei einem Krieg gegen den Iran müsste dann befürchtet werden, dass diese Waffen in irgendeiner Form nuklear armiert würden. Das Ende des Mullah-Regimes würde ein solcher Vergeltungseinsatz aber nur besiegeln! Dieser vermeintliche „Wert“ als Abschreckungspotential, ist für Teheran auch der größte „Unwert“, denn er legitimiert bzw. forciert geradezu ein unnachgiebiges Vorgehen gegen den Iran. Solange man dem Iran rationales Kalkül unterstellt, werden diese Waffen also nur in unseren Spekulationen auftauchen, da sind sie aber schon gefährlich genug, bezeichnenderweise besonders für seine Besitzer. Da Israel das Ziel so eines „Vergeltungsschlages“ würde, erklärt sich dann auch sein Vorgehen gegen die Hisbollah. Auf der Grundlage o.g. Überlegungen, war/ist die Vernichtung aller denkbaren Trägersysteme für Israel absolut existentiell. Im Angesicht solch einer Bedrohung ist der im Libanon angerichtete weltpolitische Scherbenhaufen für Jerusalem wirklich nur eine Lappalie – verständlicherweise!
UPDATE: Der Artikel von Jürgen Rose hat auch anderen Ortes eine Diskussion ausgelöst: Antwort auf Jürgen Rose: Waghalsige Spekulationen
Die germanblogs-Redaktion hat alle Kommentare gelöscht, die in keinem inhaltlichen Bezug zum o. g. Thema standen.