Eigentlich kann man Slab City nicht mal als Stadt bezeichnen. Es gibt keinen Stadtrat, kein fließendes Wasser oder gar Strom, keine Einrichtungen, die eine Stadt zu einer Stadt machen. Im Sommer komplett verlassen, erwacht die Geisterstadt gegen Oktober aus ihrem Sommerschlaf. Dann kommen sie in Scharen, Tausende von Rentnern mit ihren Wohnmobilen und Aussteiger in VW-Bussen. Auch Sozialfälle in schäbigen Wohnwagen sind dabei.
Den rüstigen Rentnern geht es darum, in Gesellschaft zu überwintern – und dazu besonders günstig. Klar steht vor allem die Hippie-Philosophie „Leben und leben lassen“ dahinter, das Miteinander, die Gemeinschaft. Warme Quellen werden als Duschen oder Badewanne umfunktioniert, Lagerfeuer und Grill ersetzen den Herd und schaffen gesellige Runden. Wahrscheinlich erinnert die älteren Herrschaften Die Lagerfeuer-und-Dosenbier-Romantik auch etwas an ihre Jugend. Das ist doch mal ein etwas anderer Senioren-Tanztee in Slab City!
(Quelle: Geo Kalifornien, 2005)