Towaritsch Omar Hassan al-Bashir

Nichts! Jedenfalls, soweit man Towaritsch Putin oder Tonghzi Hu Jintao zu Wort kommen lässt. Seit Jahren verschärft sich in Darfur, im Westen des Sudan die Sicherheitslage für die dort lebende Bevölkerung, die von ethnischen "Säuberungen" eines Ausmaßes betroffen ist, welches mindestens an Ruanda, meiner Meinung nach aber ebenso deutlich an den Holocaust erinnert.

Nun hat Kofi Annan dem Islamisten Omar Hassan persönlich mit dem internationalen Gerichtshof in Den Haag gedroht, sollte er sich weiterhin weigern, UN-Truppen ins Land zu lassen. Tonghzi Omar indes ist unbeeindruckt. Immerhin ermittelt Den Haag schon über ein Jahr in Sachen Darfur und ist dabei überaus erfolglos. Zeugen gibt es kaum und wenn, dann muss man sie in den Flüchtlingslagern im schwer durchdringlichen Tschad suchen. Die, die man findet, kann man nicht schützen, was deren Drang, zu kooperieren, stark mindert. Entsprechend ist Gerichtsverwertbares Material Mangelware. Es gilt schon als Erfolg, dass es in Einzelfällen gelungen ist, Massenvergewaltigungen, Plünderungen und Massaker mit den Regierungsfinanzierten Dschandschawid-Milizen in Verbindung zu bringen. Aber, wie das in der Juristerei so ist. Jetzt muss erst noch der Beweis erbracht werden, dass die Milizen durch die Regierung des Sudan in Khartum gesteuert werden. Jeder weiß zwar, dass es so ist, aber der Zettel, auf dem das auch steht, der liegt eben dem Gericht nicht vor. Und daher werden weitere Hunderttausende sterben müssen, denn rechtsstaatlich muss so ein Verfahren schon vonstatten gehen. Alles andere wäre schließlich Barbarei…

Seit Tagen nun fliegen russische Düsenjäger der sudanesischen Armee Angriffe auf die Strohhütten Darfurs. Das Sterben geht Towaritsch al-Bashir offenbar nicht schnell genug. Angst vor der UN kann ihn nicht zur Eile gedrängt haben, denn Towaritsch Putin möchte Omar Hassan als Kunden für die russische Rüstungsindustrie erhalten und Tonghzi Hu Jintao bezieht große Teile des chinesischen Erdölbedarfs aus dem Sudan. Entsprechend halten diese beiden Genossen, die gleichzeitig die Handlungsbevollmächtigten zweier Vetomächte sind, ihre dreckigen Pfoten, äh schützenden Hände über den Sudan. Einschneidende Resolutionen der UNO sind damit blockiert.

Der Weltpolizist Bush hat auch kein verschärftes Interesse an der Befreiung des Landes, denn der Sudan hat für die USA keinerlei geostrategische Bedeutung. Außerdem vernichten Moslems Moslems. Das ist wohl aus amerikanischer Sicht grundsätzlich nicht so schlimm. Wenn´s wenigstens um massivere Erdölvorkommen ginge oder die Lage des Landes militärstrategisch wichtig wäre, aber so geht´s ja nur um Demokratie und Menschenrechte, um die Freiheit des Einzelnen. Also um die Dinge, die Bush immer in den Vordergrund schiebt, wenn er Ölvorkommen kontrollieren oder militärische Standortfaktoren beeinflussen will.

Und so schauen Towaritsch Putin, Tonghzi Hu Jintao und Comrade Bush (dieser zumindest in billigender Kenntnisnahme) nahezu einträchtig den armen Teufeln in Darfur beim Sterben zu. Damit unterscheiden sie sich nur marginal von den Milizenführern, die Babies auf ihre Bajonette aufspießen und als Trophäe vor sich her in das nächste Dorf tragen, um es nieder zu brennen.

Schreiben Sie Ihre Meinung

Ihre Email-Adresse wird Mehrere Felder wurden markiert *

*