Therapie wie auf Jamaika

Aber zum Glück gibt es dagegen Behandlungsmethoden. Und zum größeren Glück auch welche, die nicht beinhalten, die eigentliche Schmerzquelle mit einer Kastration durch einen Vorschlaghammer zu übertönen. Oder mit einer Kastration durch Salzsäure, oder durch eine Planierraupe, je nach Schmerzintensität. Denn statt solcher haben wir auch noch den Hanf. Der sollte schleunigst legalisiert werden, nur zu medizinischen Zwecken selbstverfreilich.

Chefarzt Bob Gravey spricht sich dafür aus: „Durch eine parlamentarisch ratifizierte Gesetzesänderung in dieser judikativen Frage könnten die Kosten für das äußerst teure Cannabinoid Dronabinol effektiv gesenkt werden, was sowohl Patienten als auch Kassen entlasten würde" sagte er und fügte „Yo Peace Mann" hinzu, was der Reporter allerdings nicht mehr hörte, da er zu viel Ausatemluft des Chefarztes abbekommen hatte und nun total bedüdelt war.

Gravey, oder „funky doc" wie ihn seine leicht benebelten Patienten nennen, ist angestellt am neuen Zentrum für Schmerztherapie, wo gerade ein Versuch mit dem braunen Spaßmacher in Bröckchenform gestartet worden ist und große Unterschiede zu sonstigen Krankenhausstationen stellten sich dort bis jetzt auch nicht heraus. Bis auf die Kleinigkeit, dass die Wände grün-gelb-schwarz angestrichen sind, die meisten Ärzte Rastalocken tragen, bis in die späte Nacht laute Raggy-Musik zu hören ist und aus dem Gebäude Rauch aufsteigt. Aber wen stört das schon, der weiß, wie viel im Bundestag gekokst wird?

Das alles ist aber auch notwendig, denn die Klinik muss sich gegen die naheliegende Strahlentherapie durchsetzen, die mit einem lauten Summen dagegen hält, die Ärzte keine Haare mehr haben, dafür aber ein gesundes grünes Leuchten verbreiten. Und die Ärzte aus der Unfallchirurgie mit ihren ausgefallenen roten Mustern sind auch nicht leicht zu übertreffen. Da die Bundesregierung mit ihrer Gesundheitsreform zwei Drittel aller Patienten umgebracht hat, müssen die Kliniken jetzt um die restlichen kämpfen.

Das Schmerztherapiezentrum bietet deshalb noch einen Begrüßungsjoint und eine große Palette der unterschiedlichen Bongs zur Selbstauswahl an, womit man auch keine Planierraupe mehr braucht, um breit zu sein. Es gab bis jetzt nur einen einzigen kleineren Zwischenfall, als ein Patient aus dem zweiten Stock fiel, nachdem er sagte, er wolle dorthin fliegen, wo der Hanf blüht. Er konnte aber gleich durch den Haupteingang wieder reingeschafft werden, um seine nun neuen Schmerzen zu therapieren.

7 Meinungen

  1. Beim Lesen dieses Artikels bin ich stutzig geworden, als Sie schrieben, dass Petrus bald von Jakobus, dem jüngeren Bruder Jesu, in der Leitung der christlichen Gemeinde abgelöst wurde. Hatte Jesus einen jüngeren Bruder? Ich habe davon noch nie etwas gehört. Oder habe ich etwas falsch verstanden?

  2. Die Sache ist in der Tat ein wenig kompliziert und bedarf der Recherche. Siehe daher Artikel von Morgen.F.C.

  3. „Die Briefe des Apostel Paulus sind nachzulesen im Neuen Testament. Er war viel auf Reisen, kreuz und quer durch das römische Reich. Daher versuchte er, mit den von ihm gegründeten Gemeinden rund um das Mittelmeer durch diese Briefe Kontakt zu halten. Der zentrale Gedanke seiner Theologie war die Rechtfertigung des Gottlosen durch Gott selbst.“Ich finde, man sollte alle schlechten Schulbücher der 60er Jahre als Blogs recyceln. Übrigens: Die paulinische Theologie hat, je nachdem ob man sie mit Nietzsche, mit Rahner oder mit Benedikt XIV betrachtet, keinen zentralen Gedanken. Vielmehr versucht Paulus, eben in seinen Missionsbriefen, Römer, Griechen, Gnostiker und Juden für den „Logos vom Kreuz“ zu erwärmen, eine göttliche Torheit, die nach Paulus alle menschliche Weisheit zunichte macht. Pneuma, daß die Psyche überragt, denn (in der Luther-Übersetzung): „Der psychische Mensch (psychikos) vernimmt nichts vom Geist Gottes. Es ist ihm eine Torheit.“ Oder „Den Juden ein Ärgernis, den Griechen eine Torheit.“Es ist keine Schande, als mittelmäßiger Theologe Paulus, sein Diskussionsumfeld in der spätantiken Gnosis, seine Wirkung auf die nachchristliche Aufklärung nicht zu kennen.Aber dann sollte man nicht völligen Unsinn über den „zentralen“ Gedanken „seiner“ Theologie verzapfen. Gegenüber der Gnosis war es übrigens zentral, daß er – im Gegensatz zur Gnosis – die These vertreten hat, Jesus und damit Gottes Sohn SEI gekreuzigt worden. Das hat ihm damals aber keiner seiner Gastgeber abgenommen.

  4. Ich denke, Sie sind was die aktuelle Gnosisforschung und auch die Paulusforschung anbelangt nicht so ganz auf dem laufenden! Von einer chrislichen Gnosis zu Lebzeiten des Apostels redet heute kein ernstzunehmender Theologe mehr!F.C.

  5. Ich habe auch nicht von christlicher, sondern von spätantiker Gnosis gesprochen. Auf dem Laufenden wird groß geschrieben. Was ist mit Ihnen los?Ängstigt Sie die Aussicht, nach dem Codex II von Nag Hammadi (jung Codex) keinen Gekreuzigten mehr zu haben? Der Skandal der paulinischen Theologie, dies haben Friedrich Nietzsche, Hans Jonas und Jacob Taubes gezeigt, besteht im Logos vom Kreuz, nicht in sozialer Gleichheit.In der Spätantike spielte soziale oder moralische Gleichheit keine Rolle. Es ging um die wahnsinige Vorstellung, Gott sei Mensch geworden, also sterblich.Steigen Sie herab from Kreuz, wenn Sie hier als Mensch Menschen begegnen wollen, die sich die Mühe machen, Ihre bemühten Religionslehrertexte zu beantworten, die mit Theologie soviel zu tun haben, wie Frauen mit Vorstandspositionen.

  6. lool gut geschrieben 🙂

  7. OhrenTerrorLife is a rollercoaster und Hanf ist der Eintritt!

Schreiben Sie Ihre Meinung

Ihre Email-Adresse wird Mehrere Felder wurden markiert *

*