Mit einem neuen Konzept und einem Hauptsponsor aus dem Fitnessbereich soll am morgigen Samstag (15. Juli 2006) die Loveparade eine internationale Party werden, auf der nicht nur Techno, sondern die gesamte Bandbreite elektronischer Musik gespielt werden soll. Die Veranstalter konnten ja nicht ahnen, daß Berlin mit dem WM-Fanfest bereits eine wochenlange, gigantische und internationale Megaparty feierte.
Die ehemalige Mega-Techno-Parade wird erstmals ohne ihren Mitbegründer Dr. Motte stattfinden, der dem Neuanfang offenbar im Wege stand und im April als Mitveranstalter vor die Tür gesetzt wurde. Verärgert und enttäuscht sagte er, daß er für eine beliebige Electronic Dance Parade nicht zur Verfügung stehe. Die Differenzen entstanden offenbar vor allem mit dem neuen Millionensponsor Rainer Schaller, Inhaber einer Fitness-Kette, der auch Mitgesellschafter der Loveparade GmbH ist. „Vor allem in künstlerischen und inhaltlichen Belangen ist dieser Schritt unumgänglich geworden“, ließ der dazu verlautbaren.
Der Ausverkauf und die extreme Kommerzialisierung der Loveparade sind nichts Neues und wurden schon auf den letzten Paraden von den Kritikern bemängelt. Zusammen mit den zuletzt stark rückläufigen BesucherInnenzahlen darf man gespannt sein, ob das neue Konzept wieder über eine Millionen Menschen anzieht. Meiner Ansicht nach wäre es schon ein riesiger Erfolg, wenn die Parade überhaupt in die Nähe von 500.000 kommt. Das Besondere der Loveparade ist schon lange weg und die attraktiven Konkurrenzveranstaltungen sind auch nicht ohne, wie z.B. das Melt, auf dem ihr übrigens unseren Mitautoren Thomas Praus als fleißigen Mitarbeiter antreffen könnt!
www.loveparade.net, www.meltfestival.de
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„Sonnenblumen statt Deutschlandfahnen, rosa Plüsch-Hosen statt schwarz-rot-goldener Perücken: Hunderttausende Raver machten bei der Neuauflage der Berliner Love Parade aus der WM-Fanmeile die größte Tanzfläche der Welt.Unter dem Motto „The Love Is Back“ tanzten am Samstag nach zweijähriger Pause wieder Technofans aus aller Welt im Tiergarten. Die Veranstalter sprachen von rund 1,2 Millionen Teilnehmern, die Polizei schätzte die Zahl dagegen nur auf etwa 500 000.“Frankfurter Rundschau:http://www.fr-aktuell.de/in_und_ausland/panorama/panorama/?em_cnt=929466