Die Angst vor steigenden Lebenshaltungskosten ist erneut die größte Sorge der Deutschen – das zeigt die langjährige R+V-Studie „Ängste der Deutschen 2025“.
Dennoch: Obwohl Ukrainekrieg, Inflationsfolgen und die zweite Amtszeit Donald Trumps das Umfeld prägen, hat sich das Angstniveau insgesamt nur wenig geändert.
Angst vor Kostensteigerungen
Skepsis, Vorsicht und ein ausgeprägter Sicherheitsfokus – all das wird den Deutschen gern nachgesagt. Die aktuelle Umfrage von R+V mit über 2.400 Teilnehmenden bringt nun hervor: Die Deutschen sind krisenmüde und konzentrieren sich vor allem auf das Hier und Jetzt.
Trotz alledem bleibt die Sorge um das eigene Geld hoch. Mit 52 Prozent geben mehr als die Hälfte der Bevölkerung gibt an, dass die hohen Lebenshaltungskosten ihr größtes Problem sind, besonders durch gestiegene Preise für Lebensmittel, Energie und Mieten.
Das wundert nicht, denn finanzielle Sorgen dominieren seit Jahren das Ranking: Die Angst vor Steuererhöhungen (49 Prozent) und vor unbezahlbarem Wohnraum (48 Prozent) rangieren ebenfalls weit oben. Gerade die Wohnsituation ist besonders umstritten – auch, weil die Mieten und Nebenkosten kaum sinken.
Experten erwarten, dass bezahlbares Wohnen eines der wichtigsten sozialen Themen kommender Wahlkämpfe sein wird. Fortschritte beim Bau von Sozialwohnungen, schnellere Genehmigungsverfahren und mehr Eigentum könnten hier die Debatte bestimmen.
Besorgnis um überbordende Zuwanderung
Ein weiterer großer Punkt ist mit 49 Prozent die Angst vor Zuwanderung und Überforderung durch Flüchtlinge, die vor allem in Ostdeutschland präsent ist. Die Zahl der Asylanträge ist 2025 um rund 50 Prozent gesunken, was mit verschärfter Asylpolitik und strengeren Grenzkontrollen erklärt wird.
Politisch wird diese Sorge oft trotzdem instrumentalisiert. Dabei geht es weniger um Fakten als um Emotionen und die Frage sozialer Identität und Zugehörigkeit.
Viel Furcht vor Trump und Politikverdruss
Eine Sorge hat im Vergleich zum Vorjahr sogar zugenommen: Die Furcht, dass weltweit autoritäre Herrscher und insbesondere die Politik von Donald Trump die Welt gefährlicher machen, rangiert mit 47 und 45 Prozent auf den Plätzen fünf und sechs.
Auch die Unzufriedenheit mit den eigenen Politikern ist weiterhin groß – die Mehrheit bewertet Regierung und Opposition höchstens mit der Note „ausreichend“ und attestiert ihnen deutliche Defizite.
Der Klimawandel beunruhigt weniger Deutsche
Bemerkenswert ist außerdem, dass die Angst vor Naturkatastrophen und dem Klimawandel relativ gering ausfällt. Die Themen rangieren nur auf den hinteren Plätzen der Studie. Klimaschutz spielte bereits bei den letzten Bundestagswahlen eine untergeordnete Rolle.
Lediglich die junge Generation (14 bis 19 Jahre) sieht die Klimakrise noch als eine ihrer drei größten Sorgen an.
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