Stefan Kießling – Dauerläufer in Diensten von Leverkusen

Bereits einen Spieltag vor Ende der Hinrunde konnte Stefan Kießling seine bisherige Bestmarke von zwölf Treffern aus der Vorsaison einstellen. Der 25-Jährige, der in der Jugend stets der Kleinste war und aufgrund eines Wachstumsschubs sogar für ein Jahr mit dem Fußballspielen aussetzen musste, ist bestes Beispiel dafür, was man trotz fehlendem Talent mit unbändigen Willen und Ehrgeiz erreichen kann.

Stefan Kießling – Karriere

Das Fußballspielen erlernte der gebürtige Oberfranke in der Jugendabteilung von Eintracht Bamberg bevor er im Jahr 2001 zu den Amateuren des 1. FC Nürnberg wechselte. Dort schaffte er zwei Jahre später den Sprung in den Profikader und entwickelte sich dort zu einem der Leistungsträger. Seine Qualitäten blieben aber nicht verborgen und so schnappte sich Bayer 04 Leverkusen den 1,91 m großen Schlacks zur Saison 06/07 für 6,5 Mio. Euro. Sein erstes von bislang drei Länderspielen bestritt der Mittelstürmer mit der Schuhgröße 48 bei der 0:1 Heimniederlage im Freundschaftspiel gegen Dänemark im Frühjahr 2007.

Stefan Kießling bei der WM 2010?

Mit seiner momentanen Leistung kann sich „Kies“ berechtigte Hoffnungen auf einen Platz im Kader für die WM 2010 in Südafrika machen. Dabei sah es lange Zeit nicht danach aus. Bundestrainer Jogi Löw schien Kießling bewusst zu ignorieren und warf ihm vor, den Ball zu oft zu verlieren. Doch von dieser Kritik angestachelt konnte Kießling in der ersten Saisonhälfte derart überzeugen, dass dem Bundestrainer keine andere Wahl blieb als ihn für das Länderspiel gegen die Elfenbeinküste (2:2) zu nominieren.

Seinen enormen Ehrgeiz verdeutlicht auch eine Geschichte zu seiner Zeit in der U21-Nationalmannschaft. Bei seinem zweiten U21-Spiel vergaß er vor lauter Aufregung seine Fußballschuhe im Hotel und musste mit den um einige Größen kleineren Schuhe von Michael Rensing auflaufen. Trotz dieses Handicaps konnte er das zwischenzeitliche 1:0 gegen England erzielen, bevor er unter großen Schmerzen ausgewechselt werden musste.