Sportwetten: Neue Regeln seit Jahresbeginn

Seit Anfang des Jahres gibt es für Online-Spieler und Glücksspiel-Anbieter neue Regulierungen. Eine eigens dafür gegründete Behörde soll Missbrauch verhindern und Nutzer mehr schützen.

Neue Glücksspielbehörde

Online-Zocken ist im Trend – immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher nutzen Starter-Angebote wie die Wett-Credits von bet365 oder den Bwin-Bonus-Code, um im Netz erstmals auf Sportergebnisse zu wetten.

Dabei können sie sich vor unseriösen Anbietern und Angeboten seit Jahresbeginn etwas sicherer fühlen, denn seit dem 1. Januar dieses Jahres hat die Glücksspielbehörde der Länder (GGL) als Anstalt des öffentlichen Rechts in Halle an der Saale ihre Arbeit aufgenommen. Ihre Gründung soll das jahrelange Hin-und-her bei der Frage beenden, wer das Glückspiel in Deutschland reguliert – und mit welchen Mitteln. Dabei stehen zwei Dinge besonders im Fokus: Der Umgang mit dem Glückspiel-Angebot im Internet und der Schutz der Spielerinnen und Spieler.

Staatsvertrag als rechtliches Fundament

Grundlage für die Arbeit der GGL ist ein novellierter Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV), der am 1. Juli 2021 in Kraft getreten ist und den deutschen Glücksspielmarkt reformieren soll. Der neue Vertrag legalisiert Online-Sportwetten in Deutschland.

Das bedeutet, dass lizenzierte Anbieter ihre Dienstleistungen jetzt legal in Deutschland anbieten können. Um eine Lizenz zu erhalten, müssen die Anbieter allerdings diverse Voraussetzungen erfüllen.

Dabei ist die GGL generell für alle Glücksspiele im Netz verantwortlich, eine Ausnahme bildet lediglich das Online-Roulette. Da dieses zu nah am staatlichen Spielbankengeschäft angesiedelt ist, wird es von den einzelnen Landesbehörden reguliert. Diese sind auch für die Offline-Sportwettenvermittler, Lotterien und Spielhallen zuständig.

Erlaubniserteilung und Kontrolle

Grundsätzlich kann jedes europäische Unternehmen mit einer deutschen Adresse eine Erlaubnis für ihr Glückspiel-Angebot bei der GGL beantragen. Die Behörde prüft dann, ob alle notwendigen Voraussetzungen zum Schutz der Online-Spielerinnen und Spieler gegeben sind, und erteilt der Firma dann die Erlaubnis für ihr Geschäft. Alle Unternehmen mit Erlaubnis kommen auf eine Liste, die auf der Website der GGL einzusehen ist.

Wenn Unternehmen ohne Erlaubnis in Deutschland online Glückspiele anbieten, versucht die GGL, die Geldflüsse zu unterbinden und die Seiten durch IP-Blocking abzuschalten. So dürfen Zahlungsdienstleister nur Geldbeträge an Unternehmen überweisen, die auf der Liste der GGL stehen.

Optimierter Spielerschutz

Ziel des GlüStV und der GGL ist es vor allem, Spielerinnen und Spielern vor Verschuldung zu schützen. Das geschieht mithilfe von zwei Dateien, die jeder Nutzer automatisch anlegt, wenn er sich bei einem legalen Glücksspielanbieter online anmeldet. Diese Daten werden bei der GGL hinterlegt und alle legalen Anbieter in Deutschland haben darauf Zugriff.

Dieses Vorgehen soll verhindern, dass die Nutzer mehrere Spiele im Netz auf einmal spielen. Zudem wird der monatliche Einsatz durch die Datensätze auf 1.000 Euro limitiert. Allerdings gilt dies nicht für Online-Gewinne: Sie können in beliebiger Höhe wieder eingesetzt werden.

Bildnachweis: Pixabay, 606235, phillipkofler

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