So funktioniert der Kreditvergleich

Um kurzfristige Liquiditätsengpässe zu schließen, kann ein Darlehen helfen. Doch welches Kreditangebot ist das Beste? Ein Kreditvergleich hilft beim besser Durchblick und Kosten sparen.

Kreditauswahl – Welche Darlehensart ist für mich geeignet?

Geht es um eine Kreditaufnahme, stehen verschiedene Darlehensmöglichkeiten zur Verfügung. Neben dem Dispo gibt es auch den klassischen Ratenkredit oder Darlehen mit Zweckbindung. Doch welche Finanzierungsmöglichkeiten ist wirklich die Beste? Die Antwort auf die Frage liefert vor allem die persönliche Lebenssituation.

Es geht nicht nur darum, wie hoch das monatliche Haushaltseinkommen und die Belastungen sind. Nein, auch das Kreditvorhaben ist entscheidend. Für was soll das Darlehen genutzt werden: Umschuldung, Renovierung, Finanzierung von Urlaub, Fernsehen und Co.?

Geht es um die Überbrückung eines kurzen Liquiditätsengpasses, kann der Dispokredit rasche Hilfe bringen. Doch er sollte möglichst in wenigen Wochen oder besser Tagen zurückgezahlt werden, denn seine Zinsen sind deutlich höher als die beim klassischen Ratenkredit.

Ratenkredit mit oder ohne Zweckbindung?

Ein Ratenkredit bietet vielen finanziellen Spielraum und ist besonders komfortabel bei der Rückzahlung. Hier können sich Darlehensnehmer viel Zeit lassen, häufig sogar bis 84 Monate. Im Vergleich zum Dispositionskredit sind seine Zinsen deutlich attraktiver. Das wiederum bedeutet geringere Gesamtkreditkosten für Darlehensnehmer.

Noch mehr Sparpotenzial gibt es beim Ratenkredit mit Zweckbindung. Wer beispielsweise ein Kfz anschaffen oder seine Wohnung renovieren möchte, bekommt durch den zweckgebundenen Ratenkredit bessere Konditionen. Deshalb kann sich der Vergleich der Angebote mit und ohne Zweckbindung lohnen.

Schnelle Hilfe? Sofortkredite sind eine (kostspielige) Option

Wer rasche finanzielle Hilfe benötigt, kann bei einigen Banken und Darlehensanbietern einen Sofortkredit beantragen. Hier geht, wie es der Name schon sagt, alles ganz schnell. Innerhalb weniger Minuten gibt es die Darlehensentscheidung häufig sogar schon online. Auch die Auszahlung wird im Vergleich zu anderen Kreditkarten rasch realisiert.

Diese beschleunigte Bearbeitung hat allerdings ihren Preis, sodass der Sofortkredit häufig viel kostspieliger als andere Darlehensoptionen ist. Deshalb sollte er wirklich nur im Notfall genutzt werden, um unnötige hohe Zusatzkosten zu vermeiden.

Kredite vergleichen: diese Kriterien helfen dabei

Kreditangebote miteinander vergleichen, aber nach welchen Maßstäben eigentlich? Bevor die Darlehensentscheidung getroffen wird, sollten neben der örtlichen Ratenhöhe auch die Gesamtkosten und möglichen Extras verglichen werden. Das Augenmerk gilt auch den Zinsen, denn hier lauern häufig Fallstricke.

Zinsen als Mogelpackung? Darauf sollten Kreditinteressenten achten

Wer seinen Wunschkredit zu günstigen Konditionen abschließen findet bei den Darlehensangeboten meist zwei Zinsangaben: Sollzins und Effektivzins. Der Sollzins ist geringer, doch was ist wirklich bindend? Um sich einen fundierten Eindruck zu den möglichen Zinskosten für das Darlehen zu machen, gilt der Blick auf den Effektivzinssatz. Hierbei werden nicht nur die bereitgestellte Darlehenssumme, sondern auch alle anderen Kosten (beispielsweise Transaktionskosten) berücksichtigt.

Seriöse Banken sind dazu verpflichtet, beide Zinssätze anzugeben, sodass sie sich optimal miteinander vergleichen lassen. Einigen Banken erheben zusätzliche Kosten, welche nicht im Effektivzinssatz Berücksichtigung finden. Ist beispielsweise eine Restschuldversicherung Pflicht, muss diese extra im Zuge der monatlichen Raten bezahlt werden. Eine Abbildung im Effektivzins findet sich nicht.

Laufzeit: Wie flexibel ist die Rückzahlung wirklich?

Auch bei der Laufzeit gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Darlehensanbietern. Viele Kredite können bis zu 84 Monate finanziert werden; die kürzeste Laufzeit beginnt meist ab zwölf Monate. Je länger die Laufzeit, desto geringer die monatliche Belastung, desto höher aber auch die Kosten.

Deshalb sollten Darlehensnehmer ganz genau hinschauen, welche Laufzeitflexibilität sie wirklich haben. Müssen sie sich etwa an eine bestimmte Laufzeit binden oder können sie individuell 12, 13, 14 oder mehr Monate wählen?

Sondertilgungen sollten möglich sein

Vertragsgemäß wird das Darlehen nach der Unterschrift Monat für Monat zurückgezahlt. Manchmal kommt es vor, dass ein unverhoffter zusätzlicher Geldsegen auftaucht. Gibt es beispielsweise eine Erbschaft, Prämien oder Weihnachtsgeld durch den Arbeitgeber oder andere ungeplante Zuwendungen, kann dies für die Darlehensrückzahlung genutzt werden.

Aber Vorsicht, denn nicht alle Banken zeigen sich hier kulant und bieten eine Sondertilgung ohne Zusatzkosten und mit maximaler Flexibilität an. Jedoch kann die Sondertilgung von Vorteil sein, denn sie reduziert den gesamten Kreditbetrag und verringert damit die Kosten. Wo es an die Unterschrift des Darlehensvertrages geht, sollten künftige Darlehensnehmer immer auf mindestens eine Sondertilgung pro Jahr achten.

Bonitätsabfrage – ja oder nein?

Häufig werben Anbieter damit, einen Kredit ohne Bonitätsprüfung und SCHUFA-Abfrage bereitzustellen. Vorsicht, denn hierbei könnte es sich um unseriöse Angebote handeln. In Deutschland sind seriöse Kreditanbieter dazu verpflichtet, die Bonitätsverhältnisse ihrer Antragstellenden so gut wie möglich einzuschätzen. Dafür bedienen sie sich neben den Daten aus der SCHUFA auch eigenen internen Bewertungskriterien und Informationen aus dem Antragsformular.

Unseriöse Kredite lassen sich daran erkennen, dass die Zusage auch ohne Angaben zu Einkommensverhältnissen gemacht werden. Außerdem sind sie häufig deutlich kostspieliger als Darlehen mit regulärer Bonitätseinschätzung. Die höheren Zinsen kommen durch das erhöhte Darlehensrisiko zustande, da der Darlehensgeber dieses ohne Informationen schwerlich abschätzen kann; es durch erhöhte Zinszahlungen absichert.

Wer einen seriösen Kreditrahmen wünscht, muss immer mit einer Bonitätsüberprüfung rechnen. Doch die SCHUFA-Abfrage bedeutet noch kein KO-Kriterium die Darlehensbewilligung. Nur, wenn in den Daten der Schutzgemeinschaft negative Informationen gespeichert sind, welche eine Kreditvergabe unmöglich machen, wird die Antragstellung abgelehnt.

Extras mit der Kreditvergabe abschließen? Bei seriösen Banken ist dies nicht notwendig

Das Darlehen gibt es nur in Verbindung mit einer Kontoeröffnung, der Nutzung einer Kreditkarte oder dem Abschluss einer bestimmten Versicherung? Vorsicht, denn seriöse Anbieter arbeiten nicht mit derartigen Methoden. Wer ein Darlehen fernab seiner Hausbank aufnimmt, muss nicht zwangsläufig ein neues Konto eröffnen.

Sobald das Darlehen genehmigt wurde, wird es auf das angegebene Referenzkonto ausgezahlt. Dies kann beispielsweise das gegenwärtig genutzte Konto bei der Hausbank sein. Ist die Kreditvergabe an einen Versicherungsabschluss geknüpft, sollten Darlehensnehmer mit der Unterschrift unter dem Vertrag zögern.

Soll beispielsweise eine Restschuldversicherung oder Lebensversicherung abgeschlossen werden, hat das mit dem Darlehen selbst meist gar nichts zu tun. Die Restschuldversicherung beispielsweise springt nicht, wie landläufig angenommen, bei jeder Zahlungsunfähigkeit ein. Wer eine Ratenübernahme wünscht, muss dafür beispielsweise Voraussetzungen wie eine gewisse Anzahl Krankentage usw. erfüllen.

Auch die Lebensversicherung macht meist bei einem Ratenkredit keinen Sinn. Sie geht beispielsweise nicht bei Suiziden. Ist der Darlehensnehmer jedoch in der Familie die einzige Person, welche über ein festes Einkommen verfügt, kann die Lebensversicherung sinnvoll sein, um Angehörige im Falle eines Ablebens vor einer zusätzlichen finanziellen Last zu schützen. Wer eine Lebensversicherung zur Unterstützung seines Darlehens abschließen möchte, sollte jedoch hier Bank unabhängig verschiedene Angebote vergleichen, da die Banken selbst häufig nur bestimmte Versicherungsanbieter im Portfolio.

Wer sich teure Kreditkosten sparen möchte, achtet beim Vergleich vor allem auf günstige effektiv Zinsen und den Verzicht auf Sondertilgungsgebühren.

Wer sich teure Kreditkosten sparen möchte, achtet beim Vergleich vor allem auf günstige effektiv Zinsen und den Verzicht auf Sondertilgungsgebühren.

Ratenpausen möglich, ja oder nein?

Trotz größter Bemühungen geht im Leben nicht immer alles wie gewünscht. So kann es sein, dass die monatliche Darlehensrate plötzlich aufgrund unvorhergesehener Ausgaben nicht in voller Höhe oder zum fälligen Zeitpunkt beglichen werden kann. Wie flexibel geht eine Bank damit um? Renommierte Darlehensgeber unterstützen ihre Kunden und räumen beispielsweise eine monatliche Ratenpause kostenfrei ein.

So können Darlehensnehmer beispielsweise alle zwei Jahre einmal eine Ratenpause von einem Monat in Anspruch nehmen. Dies funktioniert häufig ganz unkompliziert und lässt sich bequem in den Darlehensvereinbarungen hinterlegen. Doch nicht alle Kreditgeber sind so kulant und bieten diese Flexibilität. Wer sich so viel Vertrauen und Ratenpausen-Freiheit von seinem Darlehensgeber wünscht, sollte bei der Kreditauswahl genau darauf achten.

Wer hilft, wenn es Probleme gibt?

Das Gros der Darlehensanträge wird heutzutage online abgewickelt. Nahezu alle seriösen Banken haben Onlineportale und erstellen sogar die Darlehenszusage ohne notwendigen Filialbesuch. Doch was ist, wenn es wirklich Probleme bei der Auszahlung gibt, Änderungen in den Rückzahlungsmodalitäten vorgenommen werden müssen oder andere Fragen relevant sind? Eine gute Bank stellt nicht nur wettbewerbsfähige Kreditkonditionen zur Verfügung, sondern auch einen qualifizierten Service.

Er ist im besten Fall über verschiedene Kommunikationskanäle erreichbar und steht zu den Hauptgeschäftszeiten zur Verfügung. Viele Banken bieten beim Thema Service noch mehr und stellen ihn sogar 24/7 zur Verfügung. Damit müssen sich Darlehensnehmer gar keine Sorgen machen, denn sie erhalten immer adäquate Hilfe.

Tipp: Nicht mehrere Banken separat für ein Darlehen anfragen

Wer ein Darlehen aufnehmen möchte, kann bei den meisten Banken eine direkte Kreditanfrage über die Website stellen. Nur wenige Darlehens Interessenten wissen jedoch, dass diese Informationen weiterverarbeitet und an die SCHUFA übermittelt werden. Dies allein hat noch keine negativen Auswirkungen auf eine mögliche Kreditentscheidung, bleibt jedoch im Datensatz bestehen und kann sich nachteilig auf spätere Kreditentscheidungen und Konditionen auswirken.

Deshalb ist zunächst ein neutraler Darlehensvergleich empfehlenswert. Hierfür stehen verschiedene seriöse Plattformen zur Verfügung, bei denen zu den gewünschten Konditionen alle infrage kommenden Kreditangebote präsentiert werden. Der Vorteil: Eine Übermittlung an die SCHUFA erfolgt noch nicht, sondern erst, wenn wirklich eine konkrete Darlehensanfrage bei der Bank gestellt wurde. Bis dahin genießen Darlehens Interessenten alle Vorzüge und können sich ganz in Ruhe in den Angeboten umsehen. Filtermöglichkeiten helfen dabei, gezielte Kreditangebote mit dem günstigsten Zins, den längsten Laufzeiten oder den besten Sonderkonditionen herauszufinden.

Manchmal kann es übrigens von Vorteil sein, einen zweiten Antragsteller in den Darlehensvertrag aufzunehmen. Dies bedeutet in den Augen der Bank eine höhere Sicherheit und liefert in den meisten Fällen günstigere Zinsen. Der weite Darlehensnehmer hat jedoch im Zweifelsfall auch Pflichten. Kann der erste Darlehensnehmer die Kreditraten nicht mehr bedienen, muss der zweite Darlehensnehmer dies tun.

Bild 1: pixabay.com, Raten-Kauf, 4516068

Bild 2: pixabay.com, OpenClipart-Vectors, 161876

Schreiben Sie Ihre Meinung

Ihre Email-Adresse wird Mehrere Felder wurden markiert *

*