Situatives Führungshandeln, wichtig nicht nur für Offiziere der Bundeswehr

Crusader Rex versetzt die Spieler in das Zeitalter der Kreuzzüge. Von 1187-1192 haben diese die Möglichkeit auf Seiten der „Christian Franks" oder der „Muslim Saracens" den Dritten Kreuzzug zu führen. Das Spielziel ist die Kontrolle über historisch bedeutsame Städte einschließlich Jerusalem, Acre, Antioch und Damascus. Stellen Sie sich einer komplexen Führungsaufgabe auf operativer Ebene und erhöhen Sie nebenbei Ihre interkulturelle Kompetenz.

Hintergrund

Serious Games vermitteln Spielern das Gefühl, einerseits Handlungsabläufe mitbestimmen zu können und andererseits unmittelbar selbst von Ereignissen betroffen zu sein. Im besten Fall wird dadurch eine höhere emotionale und persönliche Bindung zum Inhalt erzeugt, als es mit anderen Medien möglich wäre, die nur passiven Konsum erlauben. Unter Serious Games werden dabei grundsätzlich computergestützte Spiele verstanden. Das Heeresführungskommando (HFüKdo) plant diesbezüglich die Studie „Nutzen von Serious Games für die Ausbildung in der Bundeswehr" durchzuführen. Die FüAkBw hat bereits letztes Jahr erfolgreich einen Game-based Learning Ansatz im Modul „Situatives Führungshandeln" erprobt. Damals wurde das nicht computergestützte Spiel „Wellington" (GMT) genutzt. Das Modul befindet sich gerade in der Feinausplanung und wird das nächste Mal das ebenfalls nicht computergestützte Spiel „Crusader Rex" (Columbia Games) nutzen. Im Rahmen der Ausbildung zum Teletutor wurde „Crusader Rex" ebenfalls als Lehrprobe unter Nutzung einer Videokonferenzanlage in verteilten Klassenzimmern erfolgreich getestet.

Fragestellungen und inhaltlicher Ansatz

  • Sind Serious Games ein geeignetes Mittel zur Vermittlung ausgewählter Lerninhalte?
  • Können Führungs- und Managementtechniken sowie militärische Planungstechniken und -verfahren spielerisch erfolgreich vermittelt werden?
  • Wie könnte eine Fernausbildungsmaßnahme unter Nutzung eines Serious Games aussehen?

Am Modul „Situatives Führungshandeln" in der Variante Präsenzmodul und Fernausbildungsmaßnahme sollen die oben gestellten Fragen exemplarisch beantwortet werden. Es wird dargestellt, wie Führungs- und Managementtechniken im Rahmen der Ausbildung unter Nutzung eines Serious Game vermittelt werden können.

Es wird dargestellt, wie militärische Planungstechniken und ausgewählte Verfahren des Operational Planning Process (OPP), konkret das „Wargaming", in einem Game-based-Learning Ausbildungsansatz vermittelt werden können.

Darüber hinaus soll den Teilnehmern des Workshops in einem handlungsorientierten Ansatz ermöglicht werden, das Serious Game „Crusader Rex" persönlich zu erleben.

Keine Meinungen

  1. militärische planungs-und verfahrenstechniken spielerisch erfahren – na, das ist ja eine große chance! der saubere krieg, ohne geschrei und blut, das ist ja dufte. da wird mir, gerade wenn ich an den allmählich komplett durchgedrehenden herrn schäuble denke, gelinde gesagt, ein wenig übel.

  2. das ist konsequent, aber trotzdem noch unmenschlicher als alles bisherige: als man noch selbst in den Krieg zog konnte man wenigstens (wegen der ausgleichenden Gerechtigkeit) auch selbst noch getötet werden. Auch wenn die ganz großen Feldherren meist nur von Ferne zuguckten.Das Krieg spielen ist der Schritt, der doch in der Praxis bereits teilweise vollzogen ist. Man sitzt am Computer und steuert die Waffen per Joystick. So geht der „saubere Krieg“. Im Idealfall brauche ich nicht mal mehr Soldaten vor Ort, die von dem unmenschlichen Krieg sowieso nur traumatisiert werden. Könnte ja alles so schön sein (in der Logik des Krieges).Nur, in dieses Schema passen die modernen Gegner nicht rein, die haben sich auch weiterentwickelt und sind aus diesem System geflohen. Orten Sie mal ne Horde Selbstmordattentäter, wenn Sie nicht wissen, wer nur ne Gurke und wer nen Messer unter seiner Robe hat. Das führt dann eben wieder nur dazu, alle, die genügend Barthaare haben, unter Generalverdacht zu stellen.Damit kommen wir im Sinne eines Friedens nicht weiter. Aber kriegstechnisch macht es Sinn.

  3. Der Ansatz erinnert mich zum Teil an Simulationen, die Prof. Dörner zur Identifikation guter und schlechter Entscheider in Entscheidungssituationen unter Unsicherheit angewendet hat (s. Die Logik des Misslingens, Strategisches Denken in komplexen Situationen). Prof. Schaub hat diese Simulationen zum Teil weiterentwickelt („Feuer“ Simulation um die Bekämpfung eines Waldbrandes).Ich vermute die Führungsakademie wird bei der „Leanback-Generation“ mit Akzeptanzproblemen zu rechnen haben, da nach meiner Erfahrung ein „spielerischer“ Ansatz zur Vermittlung von Lerninhalten nur wegen des Begriffes „Spiel“ bereits problematisiert wird. Dabei gibt es kaum eine mehr handlungsorientierteren Ansatz als gemeinsam zu spielen … in der Tat ist mir auch nach längerem Nachdenken keiner eingefallen …

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