Seltsame Geschäfte: Venezuela verhandelt über den Kauf russischer Kampfflugzeuge und für 21 Jagdflugzeuge vom Typ F-16 wird ein Käufer gesucht.

(Foto: PixelQuelle.de)


Die USA haben Venezuela gerade in den Kreis der Staaten aufgenommen, die im Rahmen des „Krieges gegen den Terror“ mit besonderer Vorsicht behandelt werden müssen. Daher sind amerikanische Waffenexporte in das lateinamerikanische Land seit kurzem verboten.


 


Zur Bewaffnung der venezolanischen Luftstreitkräfte gehören 21 Jagflugzeuge vom Typ F-16, die in den 1980er Jahren in den USA gekauft wurden. Die Ersatzteilbeschaffung für diese Flugzeuge ist durch das US-Waffenembargo unterbrochen. Von diesen Maschinen will Venezuela sich nun trennen. Dem venezolanischen General Rojas schwebt eine besondere Verwertung der Flugzeuge vor. Rojas kündigte an, er werde seinem Präsidenten Hugo Chávez vorschlagen, die F-16 an Drittländer zu verkaufen oder Kuba zu schenken. Als potentielle Käufer kann der Mann sich besonders Iran oder Chile vorstellen. Die Luftwaffen beider Länder fliegen diesen Flugzeugtyp und könnten die venezolanischen F-16 durchaus als Ersatzteilquelle gebrauchen.


 


Um sich in Zukunft von der us-amerikanischen Rüstungsindustrie unabhängig zu machen, verhandeln die venezolanischen Streitkräfte nun mit Russland über den Kauf von SU-35 Kampfflugzeugen. Erst kürzlich hat das Land mit Russland die Lieferung von 100.000 Kalaschnikows, sowie 33 Hubschraubern vereinbart. Die ersten drei Hubschrauber wurden in diesem April den venezolanischen Streitkräften übergeben.


 


Washington ist über diese Deals im eigenen Hinterhof selbstverständlich „Not amused“. US-Außenamtessprecher Sean McCormack kündigte gestern gegenüber Journalisten an, das die US-Regierung Moskau bitten wird, zu prüfen was Venezuela mit den Waffen, die es erwirbt, unternehmen will, und ob die geplanten Ankäufe genau den Bedürfnissen entsprechen, von denen Venezuela spricht.


 


Wir können gespannt sein welchen Erfolg diese Bitte hat. Bisher hat die russische Regierung regelmäßig und mit hämischer Freude die Bemühungen der US- Außenpolitik sabotiert. Weder der Kraftwerksbau im Iran wurde eingestellt, noch ist das Land bereit Sanktionen gegen das Mullah-Regime zu unterstützen. Ideologische Gründe hat Moskaus Verhalten wohl kaum. Vermutlich reagiert die gescheiterte Weltmacht ihre Kränkung an dem alten Rivalen USA ab. Da die Russen aber Pragmatiker sind, werden sie vermutlich schließlich doch einlenken.


 


Das allerdings wird ein teurer Spaß für Washington. Putin und Co. sind kapitalistische Musterschüler, die ihre Kooperation von weitreichenden wirtschaftlichen Zugeständnissen abhängig machen werden.


 


Die Chefarztfrau


 

Eine Meinung

  1. > Wir können gespannt sein welchen Erfolg diese Bitte hat. > Bisher hat die russische Regierung regelmäßig und mit > hämischer Freude die Bemühungen der US- Außenpolitik> sabotiert. Weder der Kraftwerksbau im Iran wurde eingestellt,> noch ist das Land bereit Sanktionen gegen das Mullah-Regime> zu unterstützen. Ideologische Gründe hat Moskaus Verhalten> wohl kaum. Vermutlich reagiert die gescheiterte Weltmacht> ihre Kränkung an dem alten Rivalen USA ab. Da die Russen> aber Pragmatiker sind, werden sie vermutlich schließlich doch> einlenken.eben weil Russen Pragamatiker sind, haben sie nicht eingelenkt. Neben den wirtschaftlichen Aspekten der beiden Transaktionen, die offensichtlich sind, ist auch das Bestreben der Russischen Politik der unipolaren Weltordnung entgegenzuwirken gewiß von Bedeutung. Vielleicht lacht man sich ja einen ins Fäustchen im Kreml, Na und? – Es ist eher die Folge der aktuellen Entwicklung. Ach ja, und ideologische Gründe hat die Politik niemals. (Oder gab es ideologische Gründe für den Angriffskrieg gegen einen gewissen ölreichen Staat im Nahen Osten ?)

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