Ein großer Obstgarten ist wunderschön, doch zur Erntezeit im Herbst fällt viel Arbeit an. Wer viele Äpfel verwerten muss und eine Alternative zu Apfelmus sucht, ist mit selbst gemachtem Apfelsaft gut beraten. Dieser schmeckt nicht nur besser als gekaufter, meist hat er auch mehr Vitamine. Vorteil der Saftherstellung: Sie können Fallobst verwenden und brauchen die Früchte nicht schälen. Bei der Apfelsaftherstellung helfen elektrische und mechanische Haushaltsgeräte.
Entsaften mit dem Kochtopf
Diese Methode bietet sich für kleinere Mengen Fallobst an. Schneiden Sie braune und wurmstichige Stellen heraus und teilen Sie die Äpfel in Stücke. Kerngehäuse und Schalen können mit verwertet werden. Geben Sie die Äpfel in einen Topf, füllen ihn mit wenig Wasser auf und erhitzen Sie alles. Sobald das Obst weich ist, wird der Inhalt durch ein feines Sieb gegeben, das Sie vorher mit einem Mulltuch ausgelegt haben. Wenn Sie Druck auf das Tuch ausüben, gelangen Fruchtfasern mit in den Saft. Er wird leicht trüb, aber aromatischer. Der Saft hält sich im Kühlschrank einige Tage. Soll die Haltbarkeit verlängert werden, müssen Sie ihn noch einmal aufkochen und in Flaschen luftdicht verschließen.
Dampfentsafter für regelmäßige Saftherstellung
Das Gerät ist im Prinzip ein Dampfkochtopf mit Auslass für den Saft. Die Äpfel werden wie bei der Topfentsaftung vorbereitet. Der gut verschlossene Topf wird auf dem Herd mit wenig Wasser erhitzt. Der Prozess beginnt, wenn das Wasser kocht und dauert etwa 1 Stunde. Der Saft fließt in einen Auffangbehälter und kann über einen Zapfschlauch entnommen werden. Lassen Sie den Topf nach dem Ausschalten des Herdes noch 1 Stunde ruhen, denn es bildet sich immer noch Saft, der in den Auffangbehälter tropft. Anschließend wird der heiße Saft in saubere Flaschen gefüllt und luftdicht verschlossen.
Kaltentsaftung ohne Kochgeschmack
Genauso wie beim Olivenöl ist diese Methode besonders schonend und bringt den höchsten Vitamingehalt. Mit einer Fruchtpresse lässt sich außerdem viel Saft herstellen. Die Fruchtpresse drückt das Obst elektrisch oder mechanisch so fest zusammen, bis Saft herausfließt. Die zweite Möglichkeit der Kaltentsaftung sind elektrische Zentrifugen. Saft und Maische werden durch Rotation voneinander getrennt. Um den Saft haltbar zu machen, müssen die luftdicht verschlossenen Flaschen noch im Wasserbad erhitzt werden, wie man es vom Obsteinkochen kennt.
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