Wenn Sie wider Erwarten schon alles über die deutsche Rechtschreibung wissen und den Unterschied zwischen wieder und wider aus dem Effeff kennen, dann können Sie sich jetzt entspannt zurücklehnen. Für alle anderen stellen wir hier ein für alle Mal klar, warum wider und wieder nicht das Gleiche sind – oder war es dasselbe?
Der Unterschied zwischen wider und wieder
Das oft verwendete Wörtchen „wieder“ ist ein Adverb und steht sinngemäß für eine WIEDERholung. Etwas passiert beispielsweise hin und wieder oder immer und immer wieder. Allerdings steht wieder nicht immer alleine, es kann auch zusammengeschrieben werden. So wie „zusammen“ und „geschrieben“ zusammengeschrieben werden.
Beispiel: Jemand kann sich von den anderen Geld leihen, es ihnen aber nicht mehr wiedergeben. Für diejenigen ist es aussichtslos ihr Geld wiederzubekommen.
Die Präposition „wider“ – ohne e – steht hingegen für einen Gegensatz. Im Sinne von Kontra geben: Jemand leistet Widerstand, der elektrische Widerstand war groß. Weitere Beispiele sind:
Das Für und das Wider, wider Willen, widerfahren, widergesetzlich und eben wider Erwarten. Übersetzt heißt wider Erwarten „entgegen der Erwartung“, „im Gegensatz zu allen Erwartungen“ oder „gegen die Erwartung“. Daher wird es auseinandergeschrieben. Wer nach Synonymen sucht, ist mit „unvermutet“ und „ungeahnt“ gut beraten.
Übrigens: Das Wort „widererwartend“ hört sich zwar gut an, steht aber nicht im Duden. Und was nicht im Duden steht, wird ganz vielleicht hier und dort gesprochen, aber nicht geschrieben.
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