Schistosomiasis: Wie kann man sich vor dem Erreger im Wasser schützen?

Schistosomiasis ist seit der 20. Dynastie im Alten Ägypten nachgewiesen; jedoch beschränkt sich ihr Verbreitungsgebiet nicht auf Afrika, sondern auch in Japan, China, Philippinen, der arabischen Halbinsel, Südamerika, Karibik und dem gesamtem Nahen Osten werden immer wieder Krankheitserreger entdeckt.

Verursacht wird die Krankheit durch sogenannte Pärchenegel oder Schistosomen, das sind 1-2 Zentimeter lange Saugwürmer.

Kreislauf der Schistosomiasis

Schistosomen-Eier, die sich im Oberflächenwasser von ruhigen Binnengewässern befinden, setzten Larven frei. Diese Larven sind im Wasser nur ca. 48 Stunden lebensfähig – in dieser Zeit muss es ihnen gelingen, einen Zwischenwirt zu finden (eine spezielle Schneckenart, die teils im Wasser, teils an der Oberfläche lebt). In der Schnecke erfolgt eine starke Vermehrung und Reifung der Larven, die sich zu Zerkarien entwickeln. Schließlich werden diese freigesetzt und müssen innerhalb von zwei Tage einen Endwirt (Mensch/Tier) finden und mithilfe eines gewebeauflösenden Enzyms in seine Haut eindringen. Sie gelangen mit den Lymphsystem in den Kreislauf und zu den verschiedenen Organen, in denen sie bleiben. Nach einiger Zeit legen die Weibchen Eier, die mit dem Stuhl/Urin ausgeschieden wird und auf diesem Wege wieder in Oberflächenwasser gelangen soll. So beginnt der Kreislauf von vorne!

Symptome nach Befall des Parasiten

Einige Stunden nach dem Eindringen des Parasiten durch die Haut kommt es zu einem starken Juckreiz und Hautausschlag. Diese Symptome verschwinden jedoch wieder und je nach Art der Würmer und des Verlaufs der Krankheit können folgende Beschwerden auftauchen:

Urogenital-Bilharziose: In diesem Fall ist die Harnblase und die Harnröhre befallen; dies führt zu einem starken Brennen beim Wasserlassen, blutigem Urin und Schäden in der Blasenwand (die an Elastizität verliert). In den schlimmsten Fällen können die Zerkarien Blasenkrebs auslösen.

Darm-Bilharziose: Am Anfang gibt es einige unspezifische Symptome wie Bauchschmerzen, Abgeschlagenheit und Gewichtsverlust; später belasten schleimig-blutende Durchfälle und Veränderungen in der Darmwand den Patienten.

Leber- und Milz-Bilharziose: Diese Variante der Schistosomiasis beginnt mit einer Vergrößerung der Leber und Milz, was zu Völle- und Druckgefühl führen kann. Es sammelt sich Wasser im Bauch und in den schlimmsten Fällen versagt die Leber.

Heilung der Bilharziose

Wird die Schistosomiasis in einem frühen Stadium behandelt, sind die Chancen gut, dass es zu einer Tötung aller Würmer und einer vollständigen Heilung kommt. Die Therapie erfolgt zumeist mit Medikamenten, wie Praziquantel, Metrifonat oder Oxamniquin.

Bei einem sehr späten Heilungsversuch der Krankheit, z.B., weil der Patient keinen Zugang zu Medikamenten hatte, können Schäden zurückbleiben, je nachdem, wie schwer die zu diesem Zeitpunkt eingetretenen Organschäden sind und ob sie operativ behandelt werden können.

Wie kann man vorbeugen?

Da eine Impfung bislang nicht möglich ist, hilft nur die Beachtung einiger Regeln in tropischen Ländern. So sollte vermieden werden, in stehenden Gewässern zu baden oder überhaupt mit dem Wasser in Kontakt zu kommen; ebenso sollte kein Wasser aus Brunnen oder anderen, nicht desinfizierten Quellen, getrunken werden.

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