Deutschlands zweitgrößter Energieversorger hat ein Problem: knapp 2,8 Milliarden Euro Nettoverlust, dem größten Minus seit Gründung der Bundesrepublik. Grund hierfür ist unter anderem der Gewinneinbruch beim Verkauf von elektrischer Energie.
Die Ursache: Ein Überangebot an Strom
Die Hauptursache für dieses Minus-Ergebnis für 2013 ist das temporäre Mehrangebot an Elektrizität. Solar-, Wind- und Biogasanlagen erzeugen Jahr für Jahr mehr Strom, während die alten Gas- und Kohlekraftwerke – die RWE in der Mehrzahl betreibt – ebenfalls weiter Strom erzeugen. Allerdings sind letztere weniger am Netz, was zu einer geringen Auslastung und damit hohen Abschreibungen führt. Zusätzlich sinken aufgrund dieser Situation die Marktpreise. Das alles hat RWE (bis zum Jahre 1990 „Rheinisch-Westfälisches Elektrizitätswerk AG“) schwer in Mitleidenschaft gezogen.
Auch 2014 kein Licht am Ende des Tunnels?
Auch für das laufende Jahr erwartet der Energiekonzern eher ein Minus: Der Ebitda („Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen“) wird voraussichtlich um bis zu 8,1 Milliarden Euro sinken, was für das Nettoergebnis eine Absenkung um zirka 1,5 Milliarden Euro bedeuten könnte. Hinzu kommen Altlasten in Form von Schulden: über 30 Milliarden Euro. Vor diesem Hintergrund ist es nicht verwunderlich, dass Kritiker der Konzernleitung vorwerfen, keine Vision für ein neues, der aktuellen Marktsituation angepasstes Geschäftsmodell zu haben.
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