62,7 Milliarden Stunden – so viel haben die Menschen letztes Jahr gearbeitet. Dabei wurde die Arbeitsleistung im Lande um 0,6 Prozent gesteigert. Trotzdem hat jeder Erwerbstätige weniger Zeit im Job verbracht, wie eine aktuelle Studie zeigt.
Höchster Stand seit 1991
Wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit mitteilte, hat das Arbeitsaufkommen seit Beginn der statistischen Erfassung 1991 mit 62,7 Milliarden Stunden den bisherigen Höchststand erreicht. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das ein Plus von 0,6 Prozent.
Der Grund für den nationalen Arbeitsstundenrekord sehen die IAB-Statistiker beim Anstieg der Erwerbstätigenzahlen: Hier gab es im letzten Jahr ein Plus von 0,9 Prozent. Das ließ die Zahl der Erwerbstätigen auf 45,3 Millionen anschwellen. Allerdings fällt dieses Wachstum geringer aus als in den Vorjahren.
Selbstständige arbeiten am meisten
Besonders fleißig waren die Selbstständigen: Sie arbeiteten durchschnittlich 1.902 Stunden, angestellt beschäftigte Arbeitnehmer dagegen nur 1.642 Stunden. Der Durchschnittswert bei den Teilzeitkräften liegt laut IAB bei 771 Stunden Jahresarbeitszeit.
Die Anzahl der in Teilzeit Erwerbstätigen legte dabei stärker zu als die der Vollzeitbeschäftigten: 1,4 Prozent zu 1,0 Prozent.
Durchschnittsarbeitszeit pro Kopf rückläufig
Dagegen fiel die durchschnittliche Jahresarbeitszeit der Erwerbstätigen um 0,3 Prozent auf 1.386 Stunden gegenüber dem Vorjahreswert herab. Das hat laut IAB gleich mehrere Gründe: der beginnende Wirtschaftsabschwung gehört ebenso dazu wie eine geringere Anzahl an geleisteten Überstunden und ein Rückgang an Jobs mit hoher Arbeitszeit.
Guthaben auf den Arbeitszeitkonten
Bei den Arbeitszeitkonten ermittelten die IAB-Statistiker für 2019 ein Plus von durchschnittlich 0,5 Stunden pro Beschäftigten. Es wurden durchschnittlich 23,6 bezahlte Überstunden abgeleistet, das sind zwei weniger als im Vorjahreszeitraum. Die durchschnittliche Anzahl an unbezahlten Überstunden belief sich auf 23,3 Stunden, im Jahr 2018 lag dieser Wert noch bei 24,1.
Höchststände in den letzten vier Jahren
Das Gesamtarbeitsvolumen war nach der Wiedervereinigung 1989 zunächst stark gesunken: von 60,4 auf 56,3 Milliarden Arbeitsstunden im Jahr 2005. Danach stieg es kontinuierlich an, mit Höchstständen in den vergangenen vier Jahren. Zwischendurch gab es nur einen Ausreißer: 2009, das Jahr nach der großen Finanzkrise 2008.
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wie gewonnen so zerronnen…leider werden sich die Zahlen dieses Jahr in eine drastische Richtung bewegen… denke aber, dass wir es noch in der Griff kriegen können