Reeling oder Reling? Wie wird das Schiffsgeländer geschrieben?

Bei „Reeling“ könnte sich jeder sicher sein, dass es richtig ist. Da das e ja lang gesprochen wird, liegt es nah, dass entweder ein zweites e oder ein h folgt, um dem Vokal die nötige Länge zu geben. Doch diese Annahme erweist sich als ebenso trügerisch wie falsch. „Reling“ mit nur einem e ist die richtige Schreibweise, auch wenn man die falsche besonders häufig lesen kann.

Reeling sieht zwar richtig aus, ist aber falsch

Dabei erscheint „Reeling“ als intuitiv richtig und logisch. Und irgendwie möchte man meinen, das Wort schon einmal – in einem richtigen Zusammenhang – gesehen zu haben. Das ist auch nicht völlig von der Hand zu weisen, denn in der Tat gibt es das Wort „reeling“ im Englischen. Hier beschreibt es aber nicht das Geländer, das dafür Sorge trägt, dass man nicht vom Schiff fällt, sondern es bedeutet „taumeln“, „torkelnd“ oder auch „auf- bzw. abspulen“.

„Reling“ mit einem e hingegen ist der korrekte nautische Begriff. Die Brüstung an Booten erschien unter diesem Namen und in dieser Schreibweise bereits im Deutschen Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. Beide Pluralformen „Relinge“ und „Relings“ sind richtig – ein doppeltes e allerdings ist in jedem Falle ein Rechtschreibfehler.

Reling wird richtig mit nur einem e geschrieben

Das richtige „Reling“ bezieht seine heutige, deutsche Form aus dem ursprünglich niederländischen „regel“, womit eine Stange oder ein Holzstreifen gemeint war, und hieß eigentlich „Regeling“, bevor es zusammengezogen wurde.

Wenn also „Reeling“ durchaus nachvollziehbar ist, hat sich das die „Reling“ dennoch so entwickelt, dass es keinen Zweifel daran geben kann, wie es richtig geschrieben werden sollte.

Foto: Uwe Lütjohann – Fotolia

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