Der Leitzins auf einem historisch niedrigen Niveau, Kredite günstig wie nie – wer da nicht fleißig konsumiert und auf Pump finanziert, stellt sich reichlich „dumm“ an. Das suggerieren einem auf jeden Fall momentan viele Experten und Medien. Doch so günstig, wie es den Anschein hat, ist längst nicht jeder Kredit.
Wann sich ein Ratenkredit rechnet
Denn trotz niedriger Leitzinsen liegt der durchschnittliche Zinssatz für einen normalen Ratenkredit über sechs Prozent. Seit Ausbruch der Wirtschaftskrise 2008 hat sich das Niveau gerade einmal um ein Prozent abgesenkt. Die Banken begründen das mit hohen Refinanzierungskosten und dem Kreditausfallrisiko. Rechnet sich solch ein Ratenkredit also für eine Privatperson? Wenn Sie fleißig Geld zurücklegen, ist das sicher nach wie vor die günstigste Finanzierung für eine Anschaffung. Allerdings gibt es durchaus nachvollziehbare Gründe, die einen Ratenkredit unabdingbar machen.
– Ein plötzlicher Umzug aus beruflichen oder privaten Gründen.
– Ausbezahlung eines Erbteils (zum Beispiel, wenn mehrere Kinder ein Haus erben).
– Eine medizinische Behandlung, die nicht zur Gänze von der Krankenkasse abgedeckt wird.
Das sind Beispiele für anfallende Unkosten größeren Umfangs, die jeden unvorbereitet treffen können. Ein Blick in eines der zahlreichen Vergleichsportale im Internet genügt und Sie bekommen die Banken mit den aktuell günstigsten Ratenkrediten angezeigt. Dieser Vergleich ist sinnvoll, aber noch nicht ausreichend. Denn möglicherweise haben Sie bei Abschluss des Darlehensvertrages mit versteckten Kosten zu rechnen, die im Internet nicht erwähnt sind.
Ratenkredit: Vergleichen ist wichtig
Kreditinstitute empfehlen ihren Kunden bei Vertragsabschluss zum Beispiel eine Restschuldversicherung. Wenn Sie eines Tages Ihren Kredit nicht mehr bedienen können, dann hilft Ihnen diese Versicherung aus der Patsche. Allerdings kommt es in Deutschland lediglich in einem Prozent der Fälle zu einem Kreditausfall. Gerade bei kleineren Kreditsummen ist von solch einer teuren Versicherung abzuraten. Dann verstecken sich im effektiven Jahreszins noch so manche Nebenkosten, die da nicht hingehören. Bereitstellungszinsen und Kontoführungsgebühren beispielsweise haben dort nichts verloren. Anfallende Bearbeitungsgebühren wiederum müssen bereits im Zins eingerechnet sein. Es ist Ihr gutes Recht, sich nach diesen Details zu erkundigen. Doch Vorsicht, wenn Sie sich nach den Kreditkonditionen erkundigen. Wer zu häufig vorstellig wird, bekommt möglicherweise einen Schufa-Eintrag und verschlechtert schlagartig seine Bonität, ohne jemals einen Kredit in Anspruch genommen zu haben. Dazu reicht es, wenn der Sachbearbeiter auf dem Formular „Anfrage Kredit“ statt „Kreditkonditionen“ einträgt.
Ratenkredit: Vergleichen ist wichtig
Laufzeit, Tilgungsraten und Zusatzkosten – das sind die drei entscheidenden Variablen, auf die Sie bei einem Ratenkredit achten müssen. Wenn Sie Angebote vergleichen wollen, müssen Ihnen diese Faktoren jeweils bekannt sein. Von dubiosen Anbietern, die alles daransetzen, die Zusatzkosten zu verschleiern, ist generell abzuraten.
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