Viele der Tools aus der Zukunftsforschung sind auch für Privatzwecke geeignet. Nehmen Sie nur die Szenariotechnik. Bei der untersuchen Sie für sich systematisch, welche Dinge sich in Ihrem Umfeld (Region, Familie, Arbeitsplatz usw.) ändern werden und was dies für Sie bedeuten würde. Sie gehen nicht davon aus, dass alles beim alten bleibt, sondern klopfen jeden Einfluss auf ihr Leben auf wahrscheinliche Änderungen ab. Aus den Wegen in die Zukunft schnüren Sie Szenarien zusammen und geben Ihnen Namen, wie „die große Fülle", „der große Frust" oder „auf zu den Sternen". Sie können überlegen, was Sie dafür tun können, dass ein oder ein anderes Szenario wahrscheinlicher wird. So lernen Sie ein wenig Ihre Möglichkeiten im Spiel kennen.
Oder die Wildcards, also Strukturbrüche, die Spielregeln grundlegend ändern. Fanden Sie nach Wildcards, die Grundfesten Ihres Lebens im positiven oder negativen erschüttern. Dinge wie ein Lottogewinn, die große Liebe oder die Landung der Außerirdischen. Basteln Sie auch daraus ein paar Szenarien, wie Ihr Leben danach weitergeht. Dann überlegen Sie sich „schwache Signale", also Ereignisse, die zeigen, dass eine der Wildcards tatsächlich eintreten wird. Diese werden zu Ihrem persönlichen Früherkennungssystem, mit dem Sie sich auf die verschiedenen Szenarien mit Vorfreude und Vorsorge einstellen können.
Und zum Schluss: Ein guter Weg für phantasievolle Zukunftsforschung liegt darin, Science-Fiction-Romane zu lesen. Sie wissen ja: In der SF wird einfach eine der aktuellen Grundannahmen oder Spielregeln geändert und die Geschichte entwickelt sich daraus. Wieso also schreiben Sie nicht einmal einen Science-Fiction-Roman über Ihr eigenes Leben (und sei es auch nur als Skizze in Ihrer Vorstellung)? Schwelgen Sie in Möglichkeiten! Denn der entscheidende Punkt bei der Zukunftsforschung in eigener Sache ist nicht, dass alles so eintritt, sondern das Gefühl für Chancen zu bekommen und die Hebel zu erkennen, an denen Sie drehen können.