Probleme mit der Polizei: Wenn dein Freund und Helfer nicht hilft

„Wenn ich einmal groß bin, werde ich Polizist!“ – welcher Junge hat das schon nicht einmal gedacht. Heroisch und nahezu wie Superhelden kommen sie manchen Knirps vor, weil Polizisten das Abbild vom Guten sind. Das ist ein schönes Bild von diesem harten Business.

Die Realität sieht oftmals viel nüchterner aus: Einsätze bei Ruhestörung, Schlägereien, Alkoholkontrollen und Beziehungsstreitigkeiten. Stärke zeigen, steht dabei an der Tagesordnung. Doch die Menschlichkeit kommt oft zu kurz. Statt psychologischer Empathie im Alltag walten zu lassen und damit auch soziale Intelligenz unter Beweis zu stellen, wird allzu oft auf Konfrontationskurs gegangen. Nicht immer, aber immer öfter regiert hier das Gesetz des Stärkeren.  Details gibt es hier!

Das Polizeiorganigramm:

Wer und was ist eigentlich die Polizei? Die Polizei ist eine exekutive Machtinstanz in unserem Deutschen Rechtsstaat, die das Gesetz und vor allem auch die Bürger beschützen soll. Dabei kommt bei der Ausübung dieser Arbeit auch zu Machtmissbrauch. Zum Zwecke der Selbstorganisation, Ausbildung und auch Überprüfung der Polizisten hat die Polizeibehörde auch einen großen Verwaltungsapparat inne und ist straff organisiert.

Die Dienststellen der Polizei sind in Landesverbänden zusammengefasst. Die Landespolizei untersteht dabei immer dem jeweiligen Innenministerium eines Landes. Natürlich untersteht die Bundespolizei demensprechend dem Bund. Die Landespolizei ist meist organisiert aus dem Polizeipräsidium, der Polizeistation, der Polizeiinspektion und der Polizeidirektion. Zudem gibt es noch neben den normalen Streifenpolizisten, die auch als Truppenstreife unterwegs sein können, die sogenannte Bereitschaftspolizei. Jedem schwebt da sofort die Einsatzhundertschaft auf Demonstrationen oder gar die Sondereinheiten der SEK (Sondereinsatzkommando) vor.

Der polizeiliche Alltag ist dabei der normale Streifendienst, der meist zu zweit ausgeübt wird. Die geschlossenen Einheiten werden dagegen häufig eingesetzt, wenn es um Durchsuchungen, Großveranstaltungen oder gar Großfahndungen geht. Landeskriminalämter und die Bundespolizei sind hierbei Behörden, die international dem Verbrechen auf die Spur gehen.

„Widerstand ist zwecklos“ – und reden erst Recht!

Im Jahr 2010 berichtete Stern TV über ein traumatisches Zusammentreffen der Familie B. aus Rosenheim mit der Polizeigewalt. Bei einem Polizeieinsatz wegen einer gesuchten Person eskalierte die Situation. Obwohl die gesuchte Person nicht mehr in dem Haushalt der Familie E. wohnte, bekam die Familie B. nach einiger Zeit Besuch von einem zehnköpfigen Einsatzkommando, das dann nach und nach alle drei Familienmitglieder überwältigte und zu Boden riss – alles bis dato unbescholtene Bürger. Das Resultat dieser Unverständnis kriegte dann auch noch der Vater und ehemalige Polizist Josef E. zu spüren, der über seiner Tochter wohnte als er helfend eingreifen wollte. Dies ist aber kein Einzelfall, denn schnell werden in solchen Einsatzkommandos Rechte verletzt und Grenzen überschritten, die eigentlich niemals überschritten werden dürften: Die Menschenrechte.

Natürlich hatten es die Polizisten mit aufgebrachten Menschen zu tun, aber nur, weil nicht zuerst gehandelt und dann erst geredet wurde. Notwehr war in diesem Fall nicht notwendig. Warum die Beamten so nervös waren und die Frau sofort auf dem Fußboden im Hausflur überwältigen, nur weil sie „aufgebracht wirkte“ (vgl. stern TV) und ihr Mann Anton im Würgegriff in die Wohnung der Familie zurückgedrängt wurde, das scheint doch alles andere als verhältnismäßig zu sein.

Man fragt sich bei solchen Szenenschilderungen von Betroffenen immer leise, warum hier nicht Deeskalation durch Reden betrieben wurde. Gewalt ist definitiv immer die falsche Lösung, egal von welchen Seiten sie ausgeübt wird.

Selbstjustiz der Polizeibeamten?

Wer jetzt denkt, dass dieser geschilderte Fall bei stern TV ein Einzelfall ist, der täuscht. Immer wieder passieren solche Übergriffe. Verständlich ist es, wenn man betrachtet unter welchem extremen Druck von Stellenabbau (gerade auch in Berlin), Überstunden und auch die Extremsituationen Polizisten stehen. Bei Amnesty International beobachtet man diesen Umstand bereits seit längerem mit Sorge. Ermittlungen in den Reihen der Polizei führen demnach häufig ins Leere, obwohl Opfer von polizeilicher Gewalt häufig noch Jahre später an den psychischen Folgen der Übergriffe leiden.

Doch was hilft dagegen? Selbstjustiz von Polizeibeamten oder unverhältnismäßige Behandlung von Verdächtigen oder Außenstehenden ist sicherlich nicht der richtige Weg. Vielleicht täte den Polizeibeamten eine verbesserte psychologische Weiterbildung gut zu Gesichte, die mehr Empathie und damit mehr soziale Intelligenz fördern würde. Denn nach wie vor sind Polizisten auch nur Menschen, die leider manchmal diese Menschlichkeit im Dienst nicht zeigen dürfen…

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