Bisher ist die Interaktion mit der Welt für uns reichlich mechanisch: Wollen wir etwas bewegen, müssen wir aufstehen und es nehmen. Wollen wir etwas schreiben, nehmen wir eine Tastatur und verrenken uns die Finger. Und wollen wir mit jemandem weit Entfernten kommunizieren, müssen wir uns ein Telefon greifen und die Sprechwerkzeuge in Gang setzen. Selbst unsere Sprache spiegelt diese Affenvergangenheit wieder. Sagen wir „Es gibt mir Sicherheit“ klingt das, als sei Sicherheit ein Ding wie eine Banane, die man greifen und eben auch geben kann. Wir sind seit Jahrtausenden daran gewöhnt, dass wir unseren Körper brauchen, damit der Geist in der Welt etwas bewirken kann.
Die nächste Stufe der Evolution könnte kurz bevorstehen. Die neusten Innovationen der Computerbranche, die langsame Integration derNeurologie und Konzepte wie Quantum Computing versprechen neue Ansätze des Lebens und Erlebens. Schon jetzt steuern Menschen über Neurointerfaces Computer oder Roboterarme. Und diese Interfaces sind winzig klein und müssen noch nicht einmal implantiert werden. Weniger invasiv als ein Piercing. SONY hat ein Patent angemeldet, um Graphik und Sound von Computerspielen direkt ins Gehirn zu übertragen. Und die Mobilfunkanbieter denken darüber nach, das Handy demnächst ganz wegzulassen und mit einer Art technologisch ermöglichter Telepathie zu arbeiten. Und vieles davon ist heutiger Stand der Dinge!
Was können wir tun, wenn in einigen Jahren diese Technologien Allgemeingut werden? Wir werfen das ganze Affenzeug wie Tastaturen oder Monitore weg. Wir kommunizieren direkt mit dem Gehirn, egal wie weit der Gesprächspartner weg ist. Wenn er uns etwas zeigen will, setzen wir uns nicht ins Flugzeug, sondern bekommen für einen Moment seinen Seheindruck überspielt. Falls wir überhaupt noch schreiben, übertragen wir die Gedanken und ordnen sie dann. Computerspiele tauschen unsere Wahrnehmung für die Zeit des Spiels aus. Träume werden aufgezeichnet und wir können uns in Ruhe ansehen, was unser Traumregisseur jede Nacht für einen Unsinn erfindet. Und Wissen? Google ist immer bei uns. Wir denken ein Fragezeichen und haben ein Universum von Antworten. Im Kopf.
Steuern OK, aber hoffentlich funktioniert der Rückkanal nicht… Jedenfalls wird mein Kopf nicht von Google indexiert werden.
und das Mental-Handy für die Techno-Telepathie muss einen Aus-Knopf haben. Ständig Klingeltöne im Kopf? Lieber nicht.
Am besten in Kombination mit einem Vibrationsalarm im Zahnhandy…