Planescape Torment

Ohne Namen, ohne Erinnerung, ohne Kleider – dafür mit einem auf den Rücken tatötowierten Tagebuchabschnitt und einem schwebenden Totenschädel als Sidekick – so wacht der Spieler als "Der Namenlose" ,seinen richtigen Namen findet man im ganzen Spiel nicht,  auf. Dieser Opener öffnet die Tür zum schrägsten Rollenspiel aller Zeiten. Übrigens auch zu einem der besten Rollenspiele aller Zeiten. So viel Dialog, mit teilweise recht tiefsinnigen Ansätzen, so viel Atmosphäre und Stimmigkeit der Welt – was Planescape Torment mit den um die Jahrtausendwende möglichen Mitteln bei mir für eine Gänsehaut kreiert hat, ist einmalig.

Erschienen ist Planescape Torment im Jahr 2000. Es bedient sich technisch der Infinity-Engine, die für PS: T etwas aufgepeppt wurde. Das Geschehen wird aus isometrischer Perspektive beobachtet, die Figuren steuern sich per Point & Click Befehlen.

Das Interface ähnelt in der Essenz dem von Baldurs Gate, auch wenn alles anders aussieht, funktioniert es doch so ähnlich. Man kann den Kampf pausieren, um Gegenstände, Zaubersprüche oder spezielle Fähigkeiten des Charakters auszuwählen. Hier ist die Handhabung meiner Meinung nach etwas nervig geraten: Ein Druck auf die Spacebar lässt das Spiel einfrieren. Ein Rechtsklick auf das Charakterportrait ruft das Kontextmenü auf, über das ich dann das jeweilige Feature auswähle. Das Kontextmenü lässt sich durch einen Rechtsklick wieder ausblenden. An diesem Punkt ist die Pause aber schon wieder aufgehoben und das Spiel läuft weiter, was am Anfang zu Unübersichtlichkeiten im Kampf führt. Glücklicherweise liegt in diesem Spiel der Fokus nicht unbedingt auf den Kampfsituationen. Oft bekommt man sogar mehr Erfahrung, wenn bei der Lösung eines Problems friedlich vorgegangen wird.

Die Hintergrundstory des Spiels baut auf einem mittlerweile nicht mehr unterstützten D&D-System namens Planescape auf. Der Namenlose bewegt sich auf seinem Abenteuer in den Ebenen (The Planes). Diese sind einer Zwiebelschale ähnlich strukturiert und beherbergen neben simpler Materie und sie belebendem Geist als eine Schicht alle existierenden Welten (Prime Material Plane) und als eine andere die "Outer Plains", in denen zum Beispiel Götter und Dämonen wohnen. Torment beginnt in einer Stelle zwischen der Prime Material und der Outer Plane, in Sigil, Stadt der Türen. Hier führt jede Tür zu einer anderen Welt im Multiversum, wenn man nur den richtigen Schlüssel besitzt. Außerdem zählt Glaube in den Outer Planes mehr als in der uns bekannten Welt. Dinge können Gestalt annehmen, wenn nur genügend viele Leute an sie glauben.

Vor diesem Hintergrund muss der Namenlose feststellen, wer er ist und warum er nicht sterben kann. Die Suche nach dem eigenen Tod führt ihn durch viele Welten und Türen. Ob er am Schluss findet, was er sucht, sei hier nicht verraten. Nur soviel – wer das noch nicht kennt, sofort besorgen!

Eine ganz klare Empfehlung von meiner Seite. Zu Anfang ist es für das explosionsverwöhnte Auge von heute mühsam, sich durch die Berge von Text zu lesen, zum Ende sitzt man nur noch wie gebannt davor.

Ein schöner Link:Eine mittlerweile nicht mehr upgedatete Fansite zu PS:T.

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Keine Meinungen

  1. Am A… biste auf jeden Fall: von Monsanto gibts ne saftige Abmahnung wegen Beleidigung, von Germanblogs gibts ne saftige Abmahnung wegen Schleichwerbung!

  2. ***Am A… biste auf jeden Fall: von Monsanto gibts ne saftige Abmahnung wegen Beleidigung, von Germanblogs gibts ne saftige Abmahnung wegen Schleichwerbung!***Öhm, also ich sehe in diesem Artikel keine Beleidigung.Bestenfalls das „gepanschten“ – und das trifft ja auch irgendwie zu…Und in einem Artikel über Monsanto den Begriff Monsanto zu benutzen, ist doch wohl mehr als nur verständlich. Hm, AFAIK dürfen doch nur die Ersterfinder einer, äh, Sache, ein Patent anmelden. Das dürften im Falle einer Zeugung, wenn überhaupt, ja nur die Eltern sein.Ok, für die Kreationisten unter euch: GOTT. Aber dann sollten wir uns im Falle eines Rechtstreits ehr ein Boot bauen, stat uns Sorgen über die finanziellen Möglichkeiten zu machen…

  3. na, Monsanto wird schon was einfallen, warum sie Dich drankriegen. z.B. wegen Verbreitung der Wahrheit. Die arbeiten mit allen Tricks. Die Hausschweinchen sind ja leider kein Einzelfall. Ökobauern haben inzwischen massive Probleme mit verschiedenem Gemüse, vor allem Kartoffeln, weil sie bestimmte alte (uralte!) Kartoffelsorten nicht mehr anbauen dürfen, weil irgendjemand die Gene entschlüsselt hat, Patent drauf, fertig. Jetzt sollen natürlich immer schön die neuen Sorten angebaut werden mit einer Resitenz gegen bestimmte (ganz zufälligerweise von der selben Firma vertriebene!) Pesti- und Herbizide.So sind in Südamerika und anderswo reihenweise Bauern abhängig von einer Firma gemacht worden. Danke Globalisierung. Wenn die Gewerkschaften, Umweltverbände, Verbraucherschützer … wenigstens genauso global auftreten würden, damit man sich wehren kann.Nichts für ungut, ich gehe jetzt mal ein weltweites Patent anmelden auf die Möglichkeit, Patente anzumelden.

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